Merkwürdigkeiten zu Jacobs


Im Vorwort seiner Übersetzung von "Longus Hirtengeschichten" (1832), schreibt Friedrich Jacobs, Hofrath zu Gotha, von seiner Zeit in München (1807 - 1810) und dort in der Nähe seiner Wohnung muss es einen Buchhändler und Verleger gegeben haben, mit dem er sich anscheinend überwarf was dann zu keiner frühen Ausgabe seiner Übersetzung führte.  Aufgabe besteht nun darin, seine damalige Wohnadresse in München heraus zu bekommen und eventuell Auskunft erforschen zu können, was den Buchhändler betrifft, sowie die Verhinderung einer früheren Ausgabe durch den Verleger.  Allen Anschein nach handelt es sich um Ernst August Fleischmann, welcher schon 1808 die Jacobs`sche Schrift "Über einen Vorzug der griechische Sprache" in seinem Münchner Verlag veröffentlichte. Nun gilt es die Gründe der wahrscheinlichen Überwerfung näher zu beleuchten.

Die Übersetzung von Heliodor`s "Aethiopischer Geschichten" in der Erstausgabe der deutschen Übersetzung durch Friedrich Jacobs, Ehrenbürger zu Gotha, aus dem Jahre 1838.  Das besondere dieses dritten Bändchens ist die noch nicht beschnittene Blattierung. Sozusagen kann man das Buch nicht weiter aufschlagen, da die Seiten am oberen und seitlichen Ende noch nicht beschnitten wurden und deshalb noch ein zusammenhängendes sind.  Diese Übersetzung ist eine frühere philologische Arbeit Friedrich Jacobs. Eine erste unbearbeitete Übersetzung fällt wahrscheinlich in seine Münchner Zeit um 1810.  Der antike griechische Roman "Aithiopiká (gr. Αἰθιοπικά) oder Die Abenteuer der schönen Chariklea" erzählt die Abenteuer des Liebespaares Chariklea und Theagenes in zehn Büchern. Das Werk wurde vom antiken griechischen Autor Heliodorus verfasst und wird aufgrund inhaltlicher sowie sprachlicher Gründe in die Mitte oder die zweite Hälfte des 3. Jahrhunderts datiert.

Auf dem Hofe des Hauses Friedrich Jacobs Str. 3 zu Gotha im Jahre 1910. Links das Haus Nr.3 wurde bis zum Jahre 1847 von dem Philologen und Altertumsforscher Friedrich Jacobs (1764-1847) bewohnt. Die im Hintergrunde zu sehende Mauer führt durch den linken Durchgang auf die Friedrich Jacobs Straße. Im Jahre 1849 wurde dann das Haus von Fräulein Alix Humbert gekauft, welche darin eine Privatschule für Mädchen eröffnete. Zudem Zeitpunkt der Entstehung des Bildes, befand sich im Hause die Mädchenschule von Fräulein Amy Huguenin-Virchaux, welche das Institut nach dem Tode von Fräulein Humbert im Jahre 1875 übernahm und weiterführte. Der ehemalige Hof diente als Tennisspielplatz für die Mädchen. 1912 schon löste sich das Lehrinstitut durch den Tod der Direktorin auf und diente fortan wieder als Wohnhaus. Im Jahre 1944 wurde das Haus durch einen Luftminenangriff völlig zerstört, so das nur noch einige Mauern der Parterre zu sehen waren. Heute befindet sich an der Stelle ein Neubau. Auf der rechten Seite wird der Hof begrenzt vom "Herzogl. Sachs. Gothischen Gesamthaus".