Sämtliche Forschungsergebnisse, welche auf dieser Seite präsentiert werden, sind nicht in der Literatur  nachzulesen, da es sich um wissenschaftliche Arbeiten handelt, welche bis dato noch unbekannt bzw. wenig erforscht waren. Deshalb liegt das alleinige Nutzungsrecht der Ergebnisse bei meiner Person. Die Ergebnisse sind per ISSN Nummer und auch in wissenschaftlichen Publikationen meines Verlages "Coronaretro" gesetzlich geschützt.


ZU DEN SOGENANNTEN "SCHWIBBÖGEN" AUF DEM ALTEN GOTTESACKER ZU GOTHA.

Damit man einen leichten Überblick bekommt habe ich mal westlicherseits einige Begräbnisse beschriftet.

Die 6 Schwibbögen auf dem alten Gottesacker zu Gotha befanden sich an dessen Westmauer. Erbaut um 1707. Abgerissen in der zweiten Hälfte des Jahres 1887.

Von Norden noch Süden gerechnet.
1. Bogen "Waitz" wird zum Begräbnis "Pörsch" und fällt als dieses am 27.08.1887
2. Bogen "Thun" wird zum Begräbnis "Breithaupt" und fällt als dieses am 27.08.1887
3. Bogen "von Pflug" wird zum Begräbnis "Stopfel" und fällt als dieses am 27.08.1887
4. Bogen "Weyer & Witzmann" wird zum Begräbnis "Witzmann und Pörsch" und fällt als dieses
am 14.11.1887
5. Bogen "Feustking" wird zum Begräbnis "Freytag" und fällt als dieses am 14.11.1887
6. Bogen "Zorn von Plobsheim" bleibt das Begräbnis "Zorn von Plobsheim" und fällt als dieses am 06.12.1887

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Zur Grabplatte des Amtmannes Johann August Winckelmann (1568-1632) , welche steht an der Kirche St. Lukas zu Mühlberg.

Das Epitaph aus dem Jahre 1632 zeigt den Verstorbenen in Ganzfigur. Er trägt einen Umhang auf dessen Rändern der Leichentext geschrieben steht. Oben links neben dem Haupte befindlich das Wappen Winckelmann, welches mittig ein Winkelmaß in Form eines gleichschenkligen Dreieckes zeigt. Es ist das Wappen der Winkelmanns zu Leitzingen, so das man davon ausgehen muss, das seine Vorfahren aus diesem Zweige stammen. Rechts vom Haupte der Kopf einer Putte. Er hält als Zeichen seines Edelstandes eine Blüte in der linken Hand und in der rechten lederne Handschuh. Die lange Zeit währende Mode der Kniebundhosen ist noch nicht gamz vorrüber, so das er diese auf dem Bilde noch trägt. Einen Säbel auch, dessen Knauf auf der rechten Seite herauslugt, trägt er etwas versteckt. Auch trägt er noch kurzes Haar und einen schon modisch ausrasierten Spitzbart, welcher unten leicht gekappt scheint.

Winckelmann war verehelicht mit Anna Winckelmann (1588-1657), welche eine geborene Schneidwein aus Weimar war. Sie war eine Enkelin des Dr. Johann Georg Schneidewein (1519 - 1568).

Rund um den Stein verläuft ein Band mit einigen biographischen Angaben. Der Text beginnt in der oberen linken Ecke:

„Joh. August Winckelman, geb. zu Dresden Ao. 1568 …... Hatt
von Jugend auff dem Hochloblich. Cuhr Und Fürstlichen Hause zu S. Treulich gedienet, ist …....
…... im Herrn Selig …. ….. AO 1632 den 13. …... ...“

Der Leichentext auf dem linken Rande des Mantels ist der Spruch aus 1. Timotheus 4,8 mit folgendem Wortlaute:

„ Aber die Frommigkeit ist zu allen dingen nutze und hat die 
Verheißung dieses und des zukünfttigen ewigen 
Lebens.“

Der Leichentext auf dem rechten Rande des Mantels ist der Spruch aus Jesaja 61,10 mit folgendem Wortlaute:

„Ich frewe mich im Herrn und meine Seele ist fro-
lig in meinem Gott.“

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Diese in nachtblau gehaltene Heliogravüre, zeigt eine nächtliche Szene aus der griechischen Mythologie. Er nennt sich "Oedipus und Antigone" und stammt aus 1899.

Wer war nun Oedipus, was war passiert?

Oedipus war ein Sohn des thebanischen Königs Laios. Er tötet unwissend seinen Vater, nach einem Spruch des Orkaels. Nach dem Tode des Vaters übernahm sein Onkel die Herschergewalt über das schwergeprüfte Theben. Dieser verprach jenem den Thron und die Hand seiner Schwester Iokaste (welche Oedipus Mutter war), welcher das Rätsel des Sphinx lösen könne. Oedipus lößt das Rätsel und befreit so Theben von dem Wesen.

Nun kommt es zu einem wirklich surrealen und völlig verstrickten Gewissenskampf um Oedipussens Seelenheil. Er wird Herscher von Theben und nimmt seine eigene Mutter zur Frau und Königin. Aus dieser Verbindung stammen die Töchter Antigone und Ismene. Ab da regierte Oedipus etwa zwanzig Jahre über Theben. Diese gesamten dramatischen Unheilsbindungen brachten es soweit, das sich Iokaste erhing und Oedipus sich darauf das Augenlicht nahm, in dem er sich die Augen ausriss. Daraufhin begab er sich gemeinsam mit seiner Tochter Antigone in die Verbannung nach Athen und verstarb dort später. 

Diese ganzen Fälle von Unglück, Entsittung und Gewissenwahn endeten am Schlusse, durch die Herschaft der beiden Söhne des Oedipus, welche Zwillinge waren, im ersten großen Thebanischen Kriege.

Auf der Gravüre nun kann man Oedipus schon erblindet und seine Tochter Antigone in der Verbannung sehen.
Das Bild ist, sehr schlicht gehalten und soll die ganze Tristesse der Verbannung des Oedipus im Bilde zeigen. Das einzig lebendige, außer der beiden Personen, sind die Algen zu Füssen des entmachteten Königs.
Er trägt den Stab eines Hirten, versteckt sein Haupt und einen Schurt. Neben ihn die Seele des Lasters aus der unseeligen Verbindung zu seiner eigenen Mutter. Das Fleck Wasser, ist eine mit groben Steinen an einigen Stellen befestigte Meereszunge, allerdings ohne die daran festzumachenden Bote. Ein Verbannter war damals geächtet und Vogelfrei, deshalb der das Gesicht versteckende Schurt und sein Bart.
Ein Versteck in einem verlassenen Fischerdorf. Das Ende des großen Königs Oedipus, welcher durch seine Eigenartigen Verbindungen so im Menschengedenken verwurzelt war, das nach ihm der bekannte "Oedipus-Komplex' benannt wurde.

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Dauerhaft bewohnte Räumlichkeiten auf dem FRIEDENSTEIN zu GOTHA, durch die Landgrafen-Familie zu Hessen-Darmstadt.

Vor fast 351 Jahren schrieb mein Urururururururur-Großonkel Elias Rudolph Heydenreich (1617-1691), Gothaischer Gerichts- und Consistorial-Secretär, folgendes Ereignis in sein Tagebuch:

Transkription des Eintrages:

"1667 Den 16. Decembr. Hr. Landgraf Ludwigen zu Hessen= Darmstadt auf dem Schlosse Friedenstein sein erster Prinz aus ander Ehe gebohren, und Ernst Ludwig getaufft worden."

Dazu angefügt im Tagebuch ein Nachtrag seines Sohnes Heinrich Rudolph Heydenreich aus 1719:

"Von diesem ist denckwürdig, das dieser Prinz auf dem Schlosse Friedenstein in eben dem Gemach gebohren worden, in welchem nach 10 Jahren Printz Ludwig aus erster Ehe bürtig, im 21. Jahr seines Alters , als er eben die Regierung zu Darmstadt antreten sollen, gestorben, und also die Succession auf Printz Ernst Ludwigen gefallen, die Regierung hat immittelst dessen Fr. Mutter, bis zu dessen Mündigkeit übernommen und löblich geführet."

Interessant ist, das beide Halbbrüder, Ernst Ludwig (1667-1739) und Ludwig IV (1658-1678), das gleiche Zimmer bewohnten, allerdings zu unterschiedlichen Zeiten. Das besagt, das gewissen Räume auf dem Friedenstein für die Landgrafen-Familie von Hessen-Darmstadt reserviert und bewohnt waren.
Die beiden Aufenthalte so geschehen in der kälteren Jahreszeit. Einmal im Decembre und einmal im April.

So gesehen hielt man sich in dunkler Jahreszeit oft beim Schwiegervater, Ernst dem Frommen (1601-1675), auf. Denn Landgraf Ludwig von Hessen Darmstadt (1630-1678), war in zweiter Ehe mit der Tochter Herzog Ernstens, Elisabeth Dorothea (1640-1709) verehelicht.

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GENAUE LOKALISIERUNG UND VERMESSUNG DES "ERBBEGRÄBNISSES WAGENKNECHT" AUF DEM ALTEN GOTTESACKER ZU GOTHA ABGESCHLOSSEN.

Genau 14,25 Meter in nördliche Richtung, ab der unteren westlichen Ecke Madelung (bevor die Schräge mit dem "Begräbnis Mahn" beginnt), befindet sich die südliche Begrenzung des Erbbegräbnisses Wagenknecht, nach 17,20 Metern ab Ecke Madelung aufwärts befindet sich die nördliche Begrenzung des Erbbegräbnisses Wagenknecht. Es hat also eine Breite von ca. 3 Metern.

Ursprünglich, vor 1739, war es das Ludwig`sche Erbbegräbnis, welches unter der Pflege Heinrich Rudolph Heydenreich`s und nach seinem Tode unter der Aufsicht seiner Söhne stand. Da der Oberst Christian Wagenknecht eine seiner Töchter heiratete, wurde auch der Oberst in diesem Begräbnis bestattet, welches in dieser Form bis 1903 bestand.

Ab 1739 verschwand der alte Stein "Ludwig", von welchem aber die Inschrift in Transkription erhalten ist und wurde durch das Epitaph Wagenknecht (oben abgebildet) ersetzt.

Heydenreich war ein Bruder, der zuvor im Jahre 1692 dort bestatteten Maria Christina Ludwig, welche eine geborene Heydenreich war.

Die dort Bestatteten wurden bis heute nicht umgebettet, die Gruft wurde 1903 zugeschüttet und befindet sich in diesem Zustande noch von der oberen Kante angerechnet, ab 60 cm abwärts unter dem Parkplatze.

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GEBURTS UND TAUFZEUGNIS FÜR EIN VATERLOSES MÄDCHEN AUS DER EPOCHE DER SPÄTROMANTIK.

Dies ist das Geburts und Taufzeugnis für Martha Catharina Faulstich. Es wurde ihr ausgestellt im 13. Lebenjahre, als Nachweis ihres Alters für die Konfirmation.

Unterzeichnet und für Treu bestätigt wurde das Schreiben von Pfarrer Johann Friedrich Schneegaß, welcher von 1808 bis 1819 in Finsterbergen und Altenbergen als Pfarrer tätig war.

Bei der genannten Pathe handelt es sich um Martha Catharina Oschmann, geb: Faulstich. Geboren als Tochter des Leinwebers Johann Heinrich Faulstich am 27.09.1778 zu Finsterbergen. Sie war die Cousine des früh verstorbenen Vaters der Getauften, Johann Caspar Faulstich, geb. am 06.03.1779 als Sohn des Zimmermanns Simon Faulstich zu Finsterbergen.

Hier nun der von mir transkribierte Text:

"Martha Catharina Faulstich des verstorbenen Zimmergesellen
zu Finsterberga Johann Caspar Faulstich Tochter ist
am 14ten des August 1804 geboren und Tages darauf getaufet
worden. Die Pathe war: Martha Catharina, Liborius
Oschmann zu Engelsbach Ehefrau.

Nachrichtl. Altenberga am 5ten des März 1817.

Joh. Friedrich Schneegaß
Pfr. das. u. zu Finsterberga."

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AKTUELLES ZUR FILMGESCHICHTE.

Soeben habe ich das Rätsel um die Herkunft der Schauspielerin Loni Nest bis in das vierte Glied ihrer Vorfahren gelöst.

Zudem habe ich das Grab ihrer Mutter gefunden und die Daten zur Scheidung ihrer Eltern und des kurz darauf erfolgten Todes ihres Vaters.

Nachdem nun vor Jahren ein Forscherkollege den Todesort und die Todeszeit der Schauspielerin in Form einer Todesurkunde vorlegen konnte, bin ich nun in die noch schwerer zu überschauende Vergangenheit der nur von 1918 bis 1932 spielenden Chargin gereist. Mit größtem Erfolg. Nach 1932 verschwand Loni Nest aus Deutschland und erst vor ein paar Jahren fand man ihren Sterbeort.

Ab heute liegt nun auch ihre Herkunft nicht mehr im Dunkeln.

Nähere Daten gebe ich aber noch nicht preis, da diese Arbeit wirklich sehr viele Nerven gekostet hat. 

Nur eins sei gesagt. Ich kann Loni Nest`s Stammbaum bis ins vierte Glied komplett durch Urkunden nachweisen.

Wenn ich nun ganz großes Glück habe, findet sich im Nachlass der Mutter, welche in den fünfziger Jahren starb, noch Material.

Das wird der nächste Schritt sein.

Das Photo zeigt Loni Nest als Fünfjährige im Film "Der Golem - Wie er in die Welt kam" im Jahre 1920, welches sich in meinem Archiv befindet.

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EIN FREYSCHEIN WEGEN ZU GERINGER KÖRPERGRÖSSE, AUS DER EPOCHE DER SPÄTROMANTIK.

Als Johann Heinrich Faulstich aus Finsterbergen zum Militär conscribiert wird, kommt man vom Herzoglichen Kriegs-Collegium zum Schlusse, das dieser wegen zu geringer Körpergröße untauglich sein. Er erhält daraufhin diesen Freyschein.

Johann Heinrich Faulstich befand sich damals schon im fortgeschrittenen Alter von 45 Jahren. Geboren wurde er als Sohn des Johann H. Faulstich, Leinweber, am 03. Januar 1788 zu Finsterbergen. Es stand Pathe Johann Heinrich Oschmann.

Hier nun der von mir transkribierte Text des Freyscheins: 

"Daß der in diesem Jahre mit Nummer 348. aus,,
gelooßte Conscribierte, Johann Heinrich Faulstich aus
Finsterbergen, wegen geringer Größe zum Militair-
dienst untauglich befunden worden ist, wird dem-
selben unter gewöhnlicher Unterschrift und Sie,,
gel des Herzoglichen Kriegs ,, Collegii hier durch
bescheinigt.

Gotha, den 28ten September 1833.

Herzoglich Sächsi. Kriegs,, Collegium das.

F E C Gorkhardt"

Unterzeichnet ist das Schreiben vom Kriegsrath Friedrich Ernst Carl Gorkhardt.

Gesiegelt mit dem Stempel des "HERZOGL S KRIEGS COLLEGIVM ZV GOTHA". Darinnen befindlich noch das Wappen des Herzogthums "Sachsen Gotha Altenburg", welches zu dieser Zeit schon nicht mehr bestand. Man hatte also noch kein neues Siegel fertigen lassen.

EIN GEBURTSSCHEIN FÜR EINE UNEHELICHE KONFIRMANTIN ZU FRIEDRICHRODA AUS DER ENDPHASE DER "WEIMARER KLASSIK".

Als die junge Barbara Elisabetha Bohlheim zu Friedrichroda konfirmiert werden sollte, bedurfte sie dieses Geburts und Taufnachweises. Dieser ist nicht gesiegelt, aber durch Unterschrift als Treu bestätigt.

Hier nun der von mir transkribierte Text:

"Laut hiesigen Kirchenbuche hat Susanna
Elisabetha Bohlheim am 6. Junio 1792
eine unhehel. Tochter gebohren, welche Tages 
darauf getauft, und mit den Nahmen Barbara
Elisabetha belegt worden. Der Vater derselben
ist gewesen Johann Friedrich Wilke ein Jäger,,
bursch. Friedrichrode den 23. Febr. 1805.
J C Engelhard. Pf. u. Adj."

Unterzeichnet also vom Pfarrer und Adjunctus Johann Christian Engelhard, welcher seit 1792 in Friedrichrode bis zu seinem Tode 1824 tätig war. Bevor er 1792 nach Friedrichrode kam, war er Adjunctus in Fröttstedt.

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Hier eine der Blumen der griechischen Anthologie.

"Diese Locke der Jugend und diese frohe Cicade hat Kallisthenes euch, glänzende Horen, geweiht. 
Frisch wie der Morgen leuchtet der Jüngling.
Schöne Göttinnen, Wie die Jugend ihm jetzt, sei auch das Alter ihm süß"

Als frohe Cicade, kann man sich eine zirpende Grille vorstellen, welche diese mit ihrer Melodie begleitet. Durch Kallisthenes Verse wird dieser Akt zu einem würdigen Geschenk an die Horen, die Göttinnen der Zeit so genannt. Kallisthenes von Olynth ist dort gemeint, welcher ein makedonischer Geschichtsschreiber war. Gerade diese Zeilen, präsentieren Kallisthenes als begnadeten Poeten, fern von den Biographischen Nüchternheiten seiner "Alexander" Biographie.

Das Bild zeigt die dritte der Horen, Carpo genannt, der ersten Generation. 

Carpo herrschte über den Sommer, die Früchte und das Ernten. Sie war Gesellschafterin der Persephonen,der Aphroditen und der Hera. 

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NEUES ZUR FORSCHUNG UM BRAM STOKER´S "DRACULA".

DAS WORT "NOSFERATU" IST KEINE SCHÖPFUNG DER SCHRIFTSTELLERIN EMILY GERARD.

Man ging immer davon aus, das Bram Stoker die Basis seines Romanes, teils auf Schriften Emily Gerard`s aufbaute.

Nach meinen neuesten Forschungen zu schließen, hat Bram Stoker die Schriften nie für Benutzung in Erwägung gezogen.

Seine Quellen liegen in ganz anderer Richtung. Und zwar beim "Siebenbürgischen Verein" zu Hermannstadt und dessen Schriften aus der Mitte des 19. Jahrhunderts.

Dort taucht das Wort "Nosferatu" schon in einem Aufsatz aus 1849 auf. In diesem Aufsatz auch, geht es speziell um den Ort Bistritz.

Der Aufsatz befindet sich in meinem Archiv, sowie weitere Schriften des Vereins. Sämtliche Schriften des Vereins sind in deutscher Sprache verfasst.

Genauere Angaben zu den in meinem Archiv befindlichen Quellen, gebe ich erst nach Veröffentlichung meines Aufsatzes über dieses Thema bekannt.

So der Stand um das Wort "Nosferatu" im 19. Jahrhundert.
Allerdings taucht das Wort schon in einer Schrift von Josephi Scaligeri aus dem Jahre 1583 auf. Und über die weiteren Jahrhunderte, taucht das Wort literarisch in Masse auf.

Allerdings werde ich bei nächsten Treffen, Rolf Giesen in die Papiere Einsicht nehmen lassen.

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SELTENE PHOTOGRAPHIE AUS MEINEM ARCHIV DATIERT AUF AUGUST 1902 WELCHE DEN MARKUSPLATZ ZU VENEDIG OHNE MARKUSTURM ZEIGT.

Rechts neben der zentral abgebildeten Basilika, kann man einen Trümmerhaufen sehen.
Am 14. Juli 1902 gegen Viertel vor zehn Uhr stürzte der dort schon seit fast 1000 Jahren stehende Markus-Turm ein, nachdem sich schon Tage vorher große Risse im Mauerwerk gebildet hatten, die darauf zurückzuführen waren, dass man die Metallanker im Turminneren entfernt hatte, um einen Aufzug einzubauen.

Der Wiederaufbau des Turms begann am 25. April 1903. Am 25. April, dem Markustag des Jahres 1912, wurde der wiederhergestellte Turm feierlich eingeweiht. 

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EINZIGE EXISTENTE PHOTOGRAPHIE DER ALTEN KURZBOGENBRÜCKE ZU CONSTANTINE AUS DEM JAHRE 1855 IN UNSEREM ARCHIV.

Diese historische Photographie aus unserem Archiv zeigt einen Teil der drittgrößten Stadt Algeriens, welche den Namen "Constantine" trägt.

Das Photo ist datiert auf 1855 und zeigt links einen Teil der usprünglichen "El-Kantara-Brücke" welche den Fluss Rhumel überbrückt. Es war ein 1792 errichtetes Bauwerk aus vier Mauerwerksbögen, das 1857 zusammenbrach, nachdem eine Infanterieeinheit darüber marschiert war.

Die Brücke wurde später um 1861 bis 65 in eine Breitbogenbrücke umgebaut und bestand aus einem gusseisernen Segmentbogen in welcher der erste Kurzbogen der alten Brücke erhalten blieb. 1952 stürzte die südseitige Fassade des Brückenbogens in die Schlucht. Der gusseiserne Bogen wurde daraufhin abgebrochen und durch eine vier Meter breitere Betonkonstruktion ersetzt.

Auf dem 650 Meter über dem Meeresspiegel liegenden Plateau im Hintergrunde kann man die Altstadt sehen.

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EIN GEBURTSSCHEIN FÜR EINEN KNABEN AUS DER HOCHPHASE DER "ROMANTIK".

Hier wird einem 10-jährigen Knaben ein Geburtsschein ausgestellt. Durch die Beisätze "Weyland" vor den Elternnamen, ist gesagt, das beide Teile verstorben sind. Julius August Theoedor Thiel ist also ein Waisenknabe geworden.

Höchst sicher nach Tod des letzt verstorbenen Elternteils wurde dem Knaben dieser Schein ausgestellt. Immerhin fungierte als Pate der damalige Arzt des Ortes. Bei diesem hielt er sich während dieser Zeit auch auf, was aus dem Schreiben mit den Worten "gegenwärtig in Tambach" hervortritt.

Gesiegelt ist das Schreiben mit dem neuen Stempel (seit 1809) der Kirche zu Georgenthal. Unterzeichner ist der damalige Pfarrer Johann Heinrich Wilhelm Göring, welcher von 1814 bis 1823 in Georgenthal tätig war.

"Julius August Theodor Thiel gegenwärtig in
Tambach wurde geboren zu Georgenthal am 16.
März 1805 vormittags 10 Uhr. Sein Vater war
weyland der Mstr. Johann David Thiel christ-
licher Mitnachbar und Tüncher allhier; die Mutter
war weyland die Fr. Johanne Dorothee geborene
Rausch. Bey der Taufe vertraten Pathenstellen
1, Herr Friedrich Theodor Klein Dctr. Med. zu
Tambach 2, Herr Controleur Heinrich August
Hofmann zu Georgenthal 3, Jgfr. Chris,,
tiane Elisabethe Juliane Frank aus Ballstädt.
Solches wird aus hiesigem Kirchenbuche pflichtmäßig
extrahirt und durch Unterschrift und Siegel als
wahr bestätigt. Georgenthal den 28. April 1815

JHW Göring, Pfarrer allh."

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GEBURTSSCHEIN AUS DER PHASE DER "WEIMARER KLASSIK".

Dieser Geburtsnachweis wurde für eine 72-jährige Frau ausgestellt. Die Gründe für die späte Ausstellung des Scheines liegen noch im Dunkeln.

Hier der von mir soeben transkribierte Urtext:

"Anna Catharine Wahl, geb. Rost, ist zu Catterfeldt
gebohren den 14den Octobr. 1727.

Der Vater war weil. Hanß Heinrich Rost, christl. Einwohner
und Holtzhauer zu Catterfeldt.
Die Mutter war Elisabetha, geb. Poppin, ebenfals
bürtig aus Catterfeldt.
Die einzige Pate war Anna Catharina, weyl. Nicol
Zinks, Ehefrau zu Catterfeldt.

Extrahirt aus dem hiesigen Kirchenbuch, Altenberga
den 28sten Jul: 1799.

Heinrich Christoph Friedrich Müller
Pfarrer das."

Der Unterzeichner, Pfarrer Heinrich Christoph Friedrich Müller, befand sich damals im 2. Jahre in Altenberga. Im Jahre 1807 ging er dort weg.


ALS SEELIGENTHAL NOCH ZU KURHESSEN GEHÖRIG WAR.

EIN GEBURTS- UND TAUFSCHEIN AUS DEM BIEDERMEIER.

Diesen Schein ließ sich die damals 27-jährige Eva Elisabetha Simon zum Zwecke des Nachweises ihres Alters und ihre Taufe vom Pfarrer Ochs zu Floh im Jahre 1835 bestätigen. Aufgesetzt hat das Schreiben der Schullehrer Fräbel. Diesen Schein benötigte sie für die geplante Eheschließung.

Gesiegelt durch einen Stempel des Kirchspieles. Auf dem Siegel ist die Kirche zu Floh abgebildet mit dem Ovaltext "Siegel des Kirchspiels Floh zu Schmalkalden"

Der Text hier nun in der von mir angefertigten Transkription:

"Auszug
aus dem Taufbuch des Kirchspiels Seeligenthal
in Kurhessen.

In der Gemeinde Hohleborn, Kirchspiel Seeli-
genthal, Landgericht Schmalkalden, wurde
den siebenten Februar eintausend, achthundert
acht geboren und den 9ten desselben Monats getauft:

Eva Elisabetha Simon.

eheliche Tochter des Eisenschmieds Paul Simon 
und dessen Ehefrau Catharina Elisabetha 
geborene Rothamel.

Für die Treue des Auszugs bürgt mit Unter,
schrift Seeligenthal d. 28. September 1835

J. Fräbel
Schullehrer.

Zur Beglaubigung, Floh, am 28.
September 1835

der Pfarrer
Ochs."

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EHETAUGLICHKEITSZEUGNISS AUS DER FRÜHPHASE DER ROMANTIK.

Dieses Ehetauglichkeitszeugniss wurde für Braut und Bräutigam im Jahre 1795 ausgestellt.
Johann Adam Romeis aus Tambach heiratet Anne Marthe Müller aus Merxleben. Beider Ehetauglichkeit wird darin bestätigt. Zudem der Termin zur Verkündigung des Aufgebots durch den Pastor Johann Benjamin Zeidler bekannt gegeben. Und zwar für den 21.6. nach Trinitatis (22.05.1796) des darauffolgenden Jahres 1796.

Gesiegelt ist dieses Schreiben mit dem persönlichen Signum Zeidlers, welches in einem kleinen oval, von floralem Gezier umrankt, ein "Z" zeigt. Zeidler war gebürtig aus Günnstedt, ging dann als Pfarrer nach Tottleben und später nach Merxleben.

Hier nun meine komplette Transkription des Schreibens, welches zur Prüfung durch Rudolf W. L. Jacobs lektoriert wurde.

"Dem Hochwohlehrwürdigen Herrn Leser,
Gnade, und Friede von Gott, durch unsern Herrn
Jesum Christum!

Aus überbrachten Priesterlichen Zeugniße habe ersehen,
daß sich der erbare und fürsichtige Junggesell Johann
Adam Romeis, Fuhrmann, und Mitnachbar in Tam-
bach, des erbaren, und Ehrengeachten Johann Christoph
Romeisens, Fuhrmanns, und christlichen Einwohners
in Tambach eheleiblicher ältester Sohn, mit der Ehr
und tugendsamen Jungfer Anne Marthe Mül-
lerin, des wohlerbaren, und Ehrenwohlgeachten Jo-
han Melchior Müllers, christlichen Einwohners
und Nachbars allhier in Merxleben,F eheleiblichen
jüngsten Tochter, in ein christliches Ehegelöbniß
eingelaßen, und solches mit nächsten durch priester-
liche Einsegnung zu vollziehen gedenke. Da mir
nun von Seiten oberwehnten Bräutigems ver-
sichert worden, daß seinem christlichen Vorhaben
nichts Ehehinderliches im Wege stehe, ich auch auf 
Seiten der Braut ein gleiches bezeugen kan; Als
werde auch meiner Seits mit dem Aufgebote vorge-
dachten Brautpaares nächstkommenden Dom: XXI. p. Trin:
allhier den Anfang machen, und damit höchster Vor-
schrift gemäs fortfahren. Gott aber, als der heiligste
Stifter aller rechtmäßigen Ehen, gebe diesen Ver-
lobten zu ihren hochwichtigen Vorhaben seine Gnade, und
seegne sie aus der Fülle seines Seegens durch Christum.

Merxleben den 18. Oct. 1795
Johann Benjamin Zeidler, Past."

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Stich zeigt Gotha zwischen März 1723 und Mai 1724!!!

BERICHTIGUNG EINES JAHRHUNDERTE ALTEN FEHLERS DEN GOTHA STICH VOM STECHER SEUTTER BETREFFEND.

Seit ewigen Zeiten wird dieser Stich in bisher allen Publikationen auf das Jahr 1730 datiert. DAS WAR FALSCH!

Der Stich ist nach meinen Ergebnissen nach April 1723 aber vor Mai 1724 zu datieren.

Beweisbare Gründe sind folgende:

- Der neue Brunnen auf dem unteren Hauptmarkt steht bereits. Also nach März/April 1723.
- Der Umbau der Kirche "St. Margarethen" hat noch nicht begonnen. Was man besonders an den zweifach übreinander befindlichen quadratischen Fenstern erkennen kann. Also vor April 1725.
- Da es also schon grünt, kann es nicht schon April 1725 sein, sondern noch 1724. 
- Da die Felder noch kein Gewächs zeigen, sondern noch brach liegen, auch die Feldflächen in den Gärten, kann es nur vor Mai 1724 gestochen sein.
- Der Geheime Raths-Director Johann Friedrich Bachoff lebte noch. (+ Oct. 1726). Sein Garten wird noch als Garten des "Geheimen Raths-Directors" bezeichnet. Nach Bachoffs Tode würde der Garten nur noch als Familienbesitz bezeichnet werden. Es bedeutet also das der Rath noch unter den Lebenden weilte.
- Der Stich ist zudem allen Anschein nach vom Geheimen Rath Jäger (+1730) in Auftrag gegeben worden. 
- Die beiden einzigen Begräbnisse, welche symbolisch auf dem Areal des alten Gottesackers eingezeichnet wurden, sind die Begräbnisse Bachoff (Symbol des bekannten Türmchens, welches sich am südlichen Teil der Bachoff-Gruft befand) und die Gruftkapelle Jacobs. Als ehrerbietende Geste für die Großen Familien.
- Der einzige Garten welcher einem Rath namentlich zubenannt wurde, ist der des Geheimen Raths Jäger.

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Kirchenlied zum Regierungsantritt Herzog JOHANN ERNSTens.
DEM UR-GROSSONKEL ERNST DES FROMMEN.

Dieses ist eines der schönsten Kirchenlieder überhaupt.
Es ist hier abgedruckt im Kirchenliederbuch des Johann Walter aus 1551. "Wittembergisch deudsch Geistlich Gesangbüchlein".

Hier auf dem Bilde die herrliche zweite Strophe des Liedes, welches Walter für den jüngsten Sohn Johann des Beständigen, Johann Ernst (1521-1553), 1541 schrieb. Dieser war von 1541 bis zu seinem Tod erster selbstständiger Herzog von Sachsen-Coburg. Er war der Ur-Großonkel unseres Herzogs Ernst der Fromme. Grund dafür: Sein Vater Johann der Beständige ist der Urur-Großvater Ernst des Frommen. Und sein Bruder Johann Friedrich I. (1503–1554), Kurfürst von Sachsen, ist der Urgroßvater Ernst des Frommen. Somit kommt diese Verbindung zustande.

1. Strophe

"Johans Ernst bin ich getaufft,
auf Gottes Gnad und Hulde.
Darzu von fernst gar tewer erkaufft,
von Tod und aller Schulde.

Durch Jhesum Christ den Herrn mein,
solchs mus die Welt mir lassen.
Der Glaube ist der gülden Schrein,
damit man solchs kan fassen."

2. Strophe

"Herzog bin ich
in Gottes erb;
o Gott, las mich betrachten,
Wie hoch du mich
in mein Gewerb
fur andern viel thust achten.

Mein Hertz vernew
in demut rein,
das ich dir das mag dancken,
und thu on schew
den willen dein,
von deinem wort nicht wancken."

3. Strophe

"Zu Sachsen wird
dein Wort so klar,
Herr Gott, mit vleis geleret.
Danck hab der Hirt
der seiner schar
solch gute weid bescheret.

Drumb hilff uns, Gott,
das wir dein gab
durch undanck nicht verjagen.
In aller not
dein güt uns lab,
auff das wir nicht verzagen."

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Direkt unter den oberen Stufen befand sich noch bis 27. April 1909 das "Kutzleb`sche Erbbegräbnis" in der Nord/west Ecke des alten Gottesackers zu Gotha. In ihm standen 6 spätbarocke Steine, von denen nur einer erhalten wurde. Allerdings sind die Grabinschriften in meinem Archiv komplett vorhanden.

Das Erbbegräbnis hatte von der Oberen Nordmauer an eine Länge der Westmauer herunter von 6,85 Metern. Danach folgte in Richtung Süd eine 18 Meter lange Holzplanke in der West-Mauer. Diese Mauerlücke entstand durch den Abriss 3er Gruften im Jahre 1872. Auf dem Photo ungefähr in der Höhe wo das Häuschen hinter Mauer beginnt.

Die toten Kutzleb`s liegen heut noch dort.

Hier zur Erinnerung die Namen der dort im Erbbegräbnis bestatteten:

*Johann Balthasar Kutzleb sen.(1656 - 1721)
*Johann Balthasar Kutzleb jun. (1706-1760)
*Johann Gottfried Kutzleb (1708-1762)
*Anne Elisabeth Kutzleb, geb. Wallich (1725-1775)
*Anna Elisabeth Kaupert, geb. Kutzleb 
*Johann Heinrich Kaupert (+1725)
*Johann Andreas Benedict Grauel (1691-1727), war verehelicht 
mit Barbara Catharina Kutzleb.

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VON DEM KONZERT IN DER "GROTTE" ZU GOTHA IM SOMMER 1810.

Als Prinz Friedrich (S.G.A.) am 22. August 1810, nach dreijährigen Aufenthalt in Italien und auch der Vollkommenen Herstellung seiner Gesundheit, nach Gotha zurückkehrte, fand zu seinem Empfang ein Konzert in der "Grotte" im Garten vom Schloss Friedrichsthal statt.

Einige Tage nach der Ankunft gab ihm die regierende Herzogin Caroline ein Konzert in der Wasserhalle der Grotte. Als spielende Virtousen waren anwesend Hermstädt aus Sondershausen an der Klarinette und Spohr aus Gotha auf der Geige.

Von einem Gäste des Konzertes wurde dieses schöne Gedicht verfasst:

"Ins schöne Land, wo goldne Äpfel blühn
und Aeois sanfte Kinder spielen,
Hieß Aesculap den guten Fürsten ziehn,
Für den die Herzen Aller glühn,
Damit Hygea ihn von schmerzlichen Gefühlen,
Die ihn in unsrer oft zu kühlen
Und feuchten Region befielen.
Befrey. Er ging und trank Genesung aus der Schale,
Die sie ihm an der Tiber Strand
Voll Milde bot. Drauf kehrt er in das Land,
das ihn gebar, zurück. Im schönsten Thale
Italiens fand er ja nicht
Den Bruder, der uns sanft regieret,
Weil er die Musen kennt und ihren Lorbeer bricht.
Im blüthenreichsten Land fand Friederich doch nicht
Die schönste Blume, welche Gotha zieret,
Die Fürstin, die er Schwester nennt,
Für die sein Herz von reiner Freundschaft brennt,
Weil ihr der schöne Ruhm gebühret,
Daß sie die treuste Gattin ist,
Und Balsam gern in Andrer Wunden gießt.
Ja, Zähren trocknen ist ihr Wonne;
Sie trochnet sie, so wie die Sonne 
Von Rosen still Aurorens Trähnen küssst.
Er kam zurück zu Aller Freude,
Er, der, ein Gott bei fremden Leide,
Nie seine milde Hand verschließt,
Auf dessen Pfade stets des Wohlthuns Blume spriest,
Der auch im fernen Land, das ihn nunmehr vermisst,
Den Armen ihren Schmerz versüsst.
Er kam zurück. Er, der die Muse liebet,
Die durch Gesang des Herz entzückt,
Und deren Kunst er selber glücklich übet,
Und als ein Fürst beschützt. Er kam froh und beglückt
Zu uns zurück. Da gab, ihn zu ergötzen,
Die Schwester, die wie er, die Musen weis zu schätzen,
Im Tempel des Neptuns für das Gehör ein Fest,
Apollo selbst erschien dabei in zwei Gestalten.
Als Hermstädt trat er auf, und Silberglocken schallten
Aus seinem Rohr. Es lauschete der West
So wie die Nacht, in deren Haar er spielte
Und deren braune Wang` er kühlte.
Es hörte die Begeisterung
des lieblichen Getönes Schwung;
Drauf nahm der Gott in Spohr`s Gestalt
Ein Saitenspiel in seine Hände,
Und mit dem Plectrum zaubert er behende
Hervor mit himmlischer Gewalt
Die schönste Harmonie, die allerreichste Spende
Von Thönen, ie noch je geschallt,
Und die Apoll dem Ohr der Sterblichen gewähret.
Die Zauberey entzückt aufs neue Nacht und West
Und hielt im Lauf die Göttin fest,
Bis sie den letzten Laut gehöret.
Und Friedrich rief ein "Bravo" aus,
Und Bravo scholls von allen Lippen,
So wie das Echo von den Klippen.
Er sprach darauf: "im Vaterhaus
Wird eine Wonne mir verliehen,
Die mir die Flur nicht gab, wo die Zitronen blühen!""

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ETWAS ZUM ZUSTANDE DES "GASTHOFES ZUM MOHREN" IM JAHRE 1846.

Nachdem der alte Postmeister Georg Bernhard Schäfer am 27. Juni 1845 verstarb, wurde auf Antrag der Erben eine Versteigerung des Hauses mit Grundstück für den 04 April 1846 angeschlagen. Er hatte den Gasthof über 50 Jahre in Führung.

Das Erben stellen sich vor als: Carl Friedrich August Schäfer, Postmeister (er stiftete später für 500000 Mark den "Altmänner-Stift" welcher sich heute noch in der nach ihm benannten Schäfestraße befindet); Dorothea Gelbke, geb. Schäfer; Julius Gelbke, Geheimer Regierungsrath.

Eine Taxung des Hauses mit Grundstück ist in einer Akte des Amtsadvocaten Leopold Grothe erhalten.

"Der sogenannte ""Gasthof zum Mohren"" allhier besteht aus einem brau= und gastberechtigten Wohnhause mit Hof, Scheuer und Stallungen, ist sub Nr. 697 vor dem Erfurtherthor gelegen, lehnt der Stadtcämmerey mit 23 gl. jährlichem Erbzins, steueret terminlich 2 Thlr. 20 gl. 8 pf., schosset terminlich 4Thlr. 20 gl. und von der Gastgerechtigkeit 24 gl. 2 pf., ingleichen 7 gl. 3 pf. jährlich Zollgeld, gibt jährlich 2 Thlr. 12. gl. 6 pf. Almosen, 1 Thlr. 25 gl. 5 pf. Quartiergeld, ist mit 25000 Thalr. gegen Feuer versichert, und auf 32700 Thlr. abgeschätzt.

Er hält 1 Acker 37 Ruthen an Grundfläche, 38 heizbare Zimmer mit 37 Oefen, 8 Kammern, einen Saal, Stallung für 120 Pferde und 16 Kühe, 7 Schweineställe für 20 Schweine, 6 Keiler, Bodenräume für 3000 Malter Frucht in 2 Abtheilungen, ferner einen abgeschlossenen Bodenraum, eine Scheuer, eine verdeckte Kegelbahn, 3 Remisen, einen Eiskeller und ein Fischhaus, mit Quellen versehen.

Zu dem Gasthof gehört ferner ein daran gelegener Garten, derr Stadtcämmerey jährlich mit 10 gl. 9 pf. lehnend, steuert terminlich 6 gl. 3 pf., schosset terminlich 15. gl. 1 pf. und enthält 2 Acker und 2 dreiviertel Ruthen Flächengehält und 2 Gartenhäuser."

Am 01. Juni 1846 gibt der Gastwirt Johann Andreas Fuchs bekannt, das er den "Gasthof zum Mohren" von den Erben Schäfer erkauft hat.

Das Photo zeigt des Gasthaus im Jahre 1914.

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VON DER ALTEN KASTANIE ZU GOTHA UND DEM GÄSTEBUCH DER TODTENINSEL IM PARKTEICH.

Vor dem Stadtthor an der Sieblebergasse, welches "Siebleber Thor" genannt wurde, befand sich einst ein sehr alter Kastanienbaum. Dieser erfreute sich der Vorliebe Herzog Ernst II. (S.G.A), weil er unter allen Bäumen der Stadt zuerst grünte und ausschlug.
Solange der Herzog lebte, wagte niemand Hand an den Baum zu legen; kaum war er tot, so hieb man ihn im Jahre 1805 um.

Sein Sohn, nun Herzog Emil August, schenkte den Stamm des Baumes seiner Gemahlin Caroline, welche ihn einlagern lies.
1822 starb dann Herzog Emil August und wurde wie sein Vater Ernst auf der Insel im Parkteiche begraben. Sein Bruder Friedrich, nun Herzog Friedrich IV., besaß nun das Zepter des Herzogshauses. Allerdings stirbt auch er kurz darauf im Februar 1825. Auch er wird auf der Insel, in der Gruft der Prinzen, beigesetzt.

Kurz nach dem Tode des Herzogs, lies August`s Witwe, Caroline, welche den Stamm der Kastanie immer noch besaß, daraus einen Tisch fertigen, welcher eine Schublade für ein Gästebuch enthielt, und diesen auf der Nordseite der Insel, am Steg, aufstellen. Dies geschah im Mai 1825. 
Sehr viele Besucher schrieben sich, solang der Tisch stand, in das Buch ein. 

Nach dem Tode der Herzogin-Witwe im Jahre 1848, verschwand der Tisch. Auch sie wurde auf der Insel, in der Gruft Herzog August`s, beigesetzt.

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Leider ist der Grabstein des Herzogl. Oberförsters Lorenz Cramer (16.3.1626–3.11.1695) aus dem Jahre 1695 ziemlich stark von einem sehr eigenartigen Pilz befallen, welcher den Stein durch punktuellen Besatz immer mehr zu einer weisen Färbung bringt und ihn dadurch sozusagen langsam auffrist und zerstört.

Der daneben stehende Stein aus 1689, welcher für seine vor ihm gestorbene Frau Dorothea (1615–18.3.1689) gesetzt wurde, ist schon in weit aus schlechteren Zustand.

Lorenz Cramer war Oberforstmeister unter drei Gothaer Herzögen. (Ernst der Fromme, Friedrich I., Friedrich II.)

Die Begutachtung der Steine, welche Dr. James Lenard und ich heute vornahm, kommt nur zu einem Ergebnis. Die Steine müssen überdacht werden, um sie vor Unwetter und dadurch weiterer Zerstörung zu schützen. Auch eine oberflächliche Behandlung der Steine ist erforderlich.

Zudem werden wir die nicht mehr komplett lesbaren Inschriften, mit einem neuen technischen Verfahren von Dr. Lenard wieder lesbar machen können und somit auch die Inschriften sichern.

Die Epitaphe stehen auf dem alten Gottesacker zu Georgenthal.


ETWAS ZUM HAUSE 498 IN DER BRÜHLER VORSTADT ZU GOTHA.

Die gesamte Geschichte des Hauses liegt hier in meinem Archiv.
Die beginnt schon mit dem Bau des ursprünglich eingeschossigen Hauses im Jahre 1698.

Hier aber nur ein Auszug aus der bewegten Geschichte des Gebäudes.

Das von Beginn an in Privatbesitz stehende Haus, welches direkt neben das durch Johann Jacobs im Jahre 1693 von der anderen Seite der Straße versetzte Armenhaus gebaut wurde, ging in den 1810er Jahren in den Besitz der Allmosen-Commission über. 

Im Jahre 1829 ging das Haus pachtweise an Marthe Elisabeth Riede, welches es aber schon ein Jahre später wieder abgab und es nun vom Stadtrathe zu gerichtlichen Verkauf am 27. März 1830 angeboten wurde.

"In dem daher das Wohnhaus nebst Gärtchen, welches erstere der Rathscämmerey lehnet, jährlich 6 gl. dahin erbzinset, terminlich 2 gl. 1 dreyviertel pf. steuert und 14 gl. 3 pf. schosset, jährlich 6 gl. Allmosen, so wie 21 gl. Quartiergeld gibt, und in der allgemeinen Brandversicherungs Anstalt mit 150 Thalern versichert ist, hiermit ausgeboten wird, so können Kauflustige ihre Gebote darauf bis zum Versteigerungstermine bey dem hiesigen Stadtrathe angeben."

Das sehr einträgliche Haus wurde an diesem Tage ersteigert vom Wagner, ab 1831 Wagnermeister, Friedrich Matthäus Bätz (+1874), in dessen Familien-Besitz es bis zum Jahre 1897 stand, als es durch seinen Sohn Ernst im Verkauf an Frau Elwine Reichenbach ging.

Im Jahre 1858 erhielt das Haus, welches bisher unter der Stadthausnummer 498 lief, die Adresse Eisenacherstr. 6.

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VOM HAUSE DES REGIERUNGS- UND OBER=CONSISTORIALRATHES GUNDERMANN ZU GOTHA..

Das Grundstück befand sich schon seit dem Jahre 1823 im Besitze Ernst Gundermann`s (1782-1838). Vom Jahre 1823 bis zum Jahre 1831 bewohnte Gundermann mit seiner Familie ein kleineres Haus am nördlichen Randes des Grundstückes, welches mit dem Hause des Nachbargrundstückes verbunden war.

Das Haus besaß damals schon die Stadthausnummer 1209a.

Damals war er noch Rath und Cammersekretär. Nachdem er im Jahre 1830 zum Regierungsrath ernannt war, baute er auf der freien Fläche des Grundstückes, direkt an der Friedrichstraße, im Jahre 1831 die auf dem Photo zu sehende Villa.

Bald darauf schon zum Ober-Consistorialrath bestellt, hatte er nicht lang Freude an seinem schönen Hause.

Nach längeren Leiden, starb er an Wassersucht, am 17. April 1838 im 56. Lebensjahre. 

Schon am 09. Juni 1838 wurde das Haus zum Verkauf angeboten. Die Kosten waren allerdings so hoch, das sich kein Käufer fand. Das ging soweit, das man das Grundstück in zwei Teilen verkaufen wollte, da sich noch das alte Wohnhaus mit auf dem Grundstücke befand. Aber es fand sich kein Käufer.

Die No. 1209a blieb im Besitze Gundermann, bis zum Jahre 1843. Da kauft das gesamte Grundstück der Regierungsrath Maximilian Arzberger (1802-1852), in dessen Familien-Besitz es sich bis zum Jahre 1856 hält. Denn schon am 23. März 1852 stirbt auch Arzberger an den Folgen eines 3 Tage zuvor erlittenen Hirnschlages im 50. Lebensjahre und hinterläßt eine Witwe und zwei Söhne. Man verkauf das Haus kurz darauf und ab da steht es im Besitze des Fürsten Hermann Anton von Hatzfeld zu Trachenberg (1808-1874).
Ab 1858 bekommt das Haus die No.24 zugeteilt. (Aus dieser Zeit stammt die Photographie).

Die weitere Geschichte des Hauses, welches heute immer noch im umgebauten Zustande besteht, befindet sich bis in die heutige Zeit geschrieben in meinem Archiv.

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VOM GARTEN DES CHIRURGUS STRICKERT ZU GOTHA.

Hier in Markierung zu sehen, das alte Haus Schlossberg 3, welches im Jahre 1908 fortgerissen wurde und bis zum Jahre 1858 die Stadthausnummer 1137 trug.

Die komplette Geschichte des Hauses vom Jahre 1587 bis 1908 liegt hier lückenlos in meinem Archiv.

Nun habe ich zudem, nach alten Listen, teilweise die Gärten drer Hausbesitzer zuordnen können.

So ist nun bekannt, das der Chirugus Heinrich Gustav Strickert, dem das Haus schon seit 1817 gehörte, seit genau diesem Jahr auch den Garten des Vorbesitzers übernahm.

Der Garten befand sich hinter der Leinamühle in der heutigen Reinhardsbrunnerstraße und hielt 2 Acker.

Dem Chirurgus Strickert wurde aber die Gartenarbeit zuviel und deshalb verkaufte er den Garten im Februar 1836. Als der Arzt im Jahre 1856 verstarb, verblieb das Haus weiter bei seiner Witwe, welche noch bis zu ihrem Tode im Herbste 1867 dort wohnen blieb. Da Haus ging danach in den Besitz derer beiden Söhne.

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ETWAS ZUR ALTEN BORNMÜHLEN IN DER REMSTÄDTERSTRASSE ZU GOTHA.

Lange Zeit war Johann Friedrich August Emil Lieberknecht (1825-1872) Müller in der Bornmühle. Als er am 12. August 1872 starb, hatte er gelebt 47 Jahre, 6 Monate und 22 Tage.

Nach seinem Tode befand sich die Mühle noch weitere 10 Jahre im Besitze seiner Witwe Ida Lieberknecht.

Erst im Jahre 1882 ging die Mühle in den Besitz des Müllers Theodor Rudolph.

Diese Mühle bestand nachweislich schon seit dem Jahre 1536.

In einer Listung habe ich alle Mühlenbesitzer ermitteln können von Beginn des Jahres 1546 an bis zur Stilllegung der Mühle im Jahre 1943.

Die komplette Liste liegt hier in meinem Archiv.

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ALS SICH DIE "PRIVATBANK" ZU GOTHA NOCH IN DER SIEBLEBERGASSE BEFAND.

Im FOLIUM 458 des Handelsregisters unter dem 05. Juni 1872 wurde folgendes eingetragen:

"Da der Kaufmann Richard Schulze aus seinem Dienstverhältnis der hiesigen Privatbank ausgeschieden und in Folge die dem selben seither zugestandene Befugnis, als Stellvertreter für den Fall der Verhinderung von Mitgliedern der Direction der Privatbank zu Gotha die unter deren Firma ergehenden Ausfertigungen mit dem statutengemäßen Zusatze "in Vertretung" zu zeichnen, erloschen ist, wird solches hier zugetragen."

Jetzt werden sich einige wundern, das auf dem Bilde nicht die übliche Privatbank am Karolinenplatz abgebildet ist.

Zudem Zeitpunkt des Ausscheidens von Herrn Schulze aus der Privatbank, befand sich diese nämlich noch im hier abgebildeten Hause Sieblebergasse 35.

Erst am 21. August 1876 zog die Privatbank in die neuen Räume auf den Karolinenplatz um.

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WARUM DIE GOTHAER NÄHERIN BERTHA SEYFARTH IM JAHRE 1873 AUS DEM ADRESSBUCH VERSCHWAND.

Im normalen Falle geht man vom Tode dieser Person aus oder von Umzug.
Dieses habe ich mir allerdings bei meinen Forschungen sehr schnell abgewöhnt. 

Denn sehr oft ist es damals geschehen, wie im Falle der armen Bertha Seyfarth.

Am 21. September 1872 wird der Schuhmacher Carl Seyfarth, welcher in der Kleinen Fahnenstraße 2 wohnhaft war, zum Zustandsvormund seiner Tante Bertha Seyfarth, welche bis dahin in der Kleinen Sundhäusergasse 7 wohnhaft war, verpflichtet, da sich diese in geisteskranken Zustande befand.
Bertha Seyfarth stirbt allerdings erst in den 1880er Jahren. Aber sie verschwindet durch die Vormundschaft aus den Gothaer Adressbüchern.

Ihr Neffe Carl ist nämlich ein "Guter" und zieht, da sein Zimmer zu klein, mit der Tante in eine größere, ganz neue Wohnung in der Pfullendorferstraße um.

Es steht nun eines fest. Es verschwanden nicht nur die Toten und die Hinfortgezogenen, sondern auch die Entmündigten aus den Adressbüchern.

Das Bild zeigt in Markierung das Haus Kleine Sundhäusergasse 7, in welchem Bertha Seyfarth bis 1872 adressiert war, bis sie ab 1873 aus den Büchern verschwand.

Copyright by Jens Geutebrück


Die Condolenzschrift meines Ururururururururur-Großvaters Christoph Geutebrück (1619-1695), damals Pastor zu Bilzingsleben, für die verstorbene Frau Anna Magnae, des Pastor Gottfried Borns Hausfrauen im Jahre 1686.

Transkription des Eintrages:

"Von der Seeligen Statur und Tauff=Namen
in dieser Welt.

Die von Person war klein/
Jetzt herrlich ist und groß/
Stolzieret und ruth sanfft in Jesu Schoß.
Numehr mag Sie recht Anna Magna seyn.
Nach ihres Namens Ruff.

Das kleinst unter den Sam`n/
Wenns auf den Acker fällt/
Ist ihm bereit des Himmels Thau bestellt/
Das es nach seiner Art/ Natur und Nam`n
Fasselt und Zweige treibt.

Die Seelige Matron/
Einem Senffkörnlein sich gleicht/
Den Thau des grünen Felds hat Sie erreicht/
Sie steht in voller Frucht vor Gottes Thron/
Singt: Lob und Danck und Preiß.

Mit kräfftigen Trost=Wunsch 
setzte dieses:
Christophorus Geutebrück/Pastor
zu Biltznigsleben/wie auch Andjunct. und
Sen. der Superintend., Helderungen/ann.
Ministerij sui XLVI."

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Der Freimaurer und Arzt DR. FRANZ DOROTHEUS GEUTEBRÜCK aus Goldbach bei Gotha als Oberstleutnant und Arzt in der Armee von KAISER MAXIMILIAN VON MEXIKO im Jahre 1866.

Er war Freimaurer und Bruder zu den Logen "Sons of Hermann" und "Ancient Order of United Workmen" zu Houston.

Er besuchte das Gymnasium zu Gotha und machte im Jahre 1858 seinen Doktor an der Universität zu Marburg. Er wanderte dann 1860 mit seinem Bruder Friedrich Wilhelm Geutebrück nach Amerika aus.
1861 eröffnete er einen Tabakladen in Atlanta. Drei Jahre später ging er als Arzt und Chirurg Kaiser Maximilian I. nach Mexiko und blieb dort noch bis zu den Revolutionswirren. Später ging er nach Houston Texas wo er sich als Arzt nieder lies.


ZUR GRABLEGE SIEBEN RÖMISCHER KAISER.

Dieser Stahlstich aus 1840, welcher sich in unserem Familienarchiv befindet, zeigt das Mausoleum des Kaisers Hadrian in einer rekonstruierten, ursprünglichen Ansicht.

Heute schaut die sogenannte "Engelsburg" dem ursprünglichen Zustande nur noch ähnlich, da sie im 6. und im 15. Jahrhundert mehrfach erweitert wurde, durch die zusätzlichen Aufbauten.

Die Grabkammer, welche sich in der Mitte des Mausoleums befindet, aber nicht mehr belegt ist. Über deren Eingang befand sich dieser Spruch, welcher von Hadrian selbst verfasst wurde:

"ANIMVLA VAGVLA BLANDVLA
HOSPES COMESQVE CORPORIS
QVAE NVNC ABIBIS IN LOCA
PALLIDVLA RIGIDA NVDVLA
NEC VT SOLES DABIS IOCOS."

In dem Mausoleum wurden von Anno 136 bis Anno 217, neun Personen bestattet. 

*Die erste Bestattete war die Gemahlin der römischen Kaisers Hadrian, Vibia Sabina (86 - 136). Sie wurde noch vor Fertigstellung des Grabmales (139) darin bestattet.

* Als zweiter folgte ihr Kaiser Hadrian selbst zwei Jahre später im Jahre 138.

* Im Jahre 140 dann wurde die Gemahlin des Kaisers Antoninus Pius darin bestattet.

* Als vierte Person dann im Jahre 161 Kaiser Antoninus Pius selbst.

* Nur 8 Jahre später folgte ihm der römische Kaiser Lucius Verus im Jahre 169.

* Dann 11 Jahre später wurde schon der römische Kaiser Marc Aurel im Jahre 180 dort bestattet und war nun die 6 Person im Mausoleum.

* Dann wieder 12 Jahre später im Jahre 192 bestattete man den römischen Kaiser Commodus in der Grablege.

* Darauf hin 19 Jahre später,, im Jahre 211, fand darin die Bestattung des römischen Kaisers Septimius Severus statt.

* Nur 6 Jahre später, im Jahre 217, fand darin die letzte Bestattung statt, durch den Heimgang des römischen Kaisers Marcus Aurelius Antoninus Bassianus, besser bekannt als Caracalla.

Auch zu diesen 7 dort bestatteten Kaisern, habe ich hier Stahlstiche vorliegen.

Copyright by Jens Geutebrück


HEUTE HABEN WIR ERSTE SCHRITTE UNTERNOMMEN ZUR RETTUNG DER DREI EPITAPHIEN DER "KESTNER-DYNASTIE" ZU WALTERSHAUSEN.

Die Steine schreiben Waltershäuser Geschichte. 

Zusammen mit Mario Lehner und Tim Grote war ich heute dort unterwegs um den statischen Zustand des noch stehenden Steines zu begutachten.

Immer mehr neigt dieser Stein des Urvaters der Waltershäuser Kestner-Dynastie. Das Umstürzten wird in den nächsten Jahren passieren, wenn bei diesem Epitaph nichts unternommen wird.

Der andere viel größere Stein auf dem gleichen Grundstücke, welcher im Stande eine Höhe von ca. 2,50 Metern hat, ist schon vor Jahren umgestürzt, allerdings in seinen kompletten Teilen erhalten.

Zur Rettung der Steine habe ich nun einiges in die Wege geleitet. Kontakte zu dem Besitzer des Grundstückes, u.s.w.

Die Steine müssen gerettet und erhalten werden. Sind sie doch die einzigen Sepulcralien, welche vom gehobenen Bürgertum der Zeit des Klassizismus in Waltershausen erhalten sind.

Die Steine stehen auf einem verwilderten Privatgrundstück. Sie kamen noch Einebnung der Gräber auf dem Friedhofe hierher, durch die Familie, um die Seine zu erhalten. Allerdings wurden in den 1880er Jahren nicht nur die Steine versetzt, sondern die Knochen in Gebeinesärgen mit umgebettet.

Dankesehr auch an Jürgen Neumann für die Bearbeitung des Photos, wegen der durch Blitzlicht aufgekommenen Rotaugeneffekte.

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PERSÖNLICHE AUSGABE DES AUTORS "SCHRENCK-NOTZING" AUS DEM PRIVATBESITZE DES BARON DOBLHOFF IN UNSEREM FAMILIENARCHIV.

Dieses Werk stammt aus dem Nachlass des österreichischen Malers und Parapsychologen Robert Heinrich Freiherr von Doblhoff (1880-1960).

Auf dem Umschlage befindet sich in Golddruck das Doblhoff`sche Wappen. Zudem im Inneren ein Ex Libris mit dem Brudernamen des Barons, Roberti Doblhoff.
Er war Mitglied einer Loge in Österreich.

Bei dem Werk selbst handelt es sich um eine der interessantesten Schriften der Parapsychologie: "Der Kampf um die Materialisations-Phänomene" von Albert Freiherr von Schrenck-Notzing.

Das Buch bekam Baron Doblhoff vom Autoren selbst überreicht.


Der vollständig mit Blattwerk bewachsene Todtenstein des Samuel Friedrich Lenz (1770-1837), Hof-und Jagdseilers zu Gotha. 

Die Grabstätte befindet sich noch heute, allerdings ohne Stein, an der Nordmauer des Friedhof II, zwischen den Erbbegräbnissen Nagel und Töfling. Umgebettet wurde nach Einebnung des Friedhofes nicht. Es wurden lediglich die Steine und Einfassungen entfernt und begradigt.

Er lebte bis zum Tode im Jahre 1837 in der Burgfreiheit 4. Sthn:1169 mit seiner Gattin Marie Elisabeth Lenz, geb. Kipp. (geb: 1766). Kurz danach verkaufte sie das Haus und zog zu ihrem Sohn.

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ZUM HAUSE DES GEPÄCKTRÄGERS HEYL.

Etwas zur Geschichte des heutigen Hauses Reinhardsbrunnerstraße 41.

Die Jahresangabe im östlichen Giebel des Hauses (1897), bezeichnet nicht das Baujahr, sondern das Jahr in welchem das Haus um eine Etage aufgestockt und mit Giebeln versehen wurde. Das Haus selbst ist einige Jahre älter.

Es wurde im Jahre 1874 vom Gepäckträger Carl Heyl auf einem ehemaligen Acker erbaut, welcher es auch später im Jahre 1897 umbauen lies. Damals trug das Haus noch die No. 25. Erst im Jahre 1894 bekam es die Hausnummer 41, welche es heute noch trägt.
Als Carl Heyl im Jahre 1918 verstirbt hat er 44 Jahre in dem Hause gelebt. Nach seinem Tode geht das Haus noch 1918 in den Besitz des technischen Beamten Willi Eisenhardt. Als Willi Eisenhardt stirbt, geht das Haus 1925 in den Besitz des Musikers Paul Schröder, allerdings bleibt in dem Hause der Sohn Eisenhardt, mit Namen Paul, welcher Bürobeamter ist, leben.
Noch 1943 gehört es dem Musiker Paul Schröder, welcher nun mit seiner Frau dort lebt. Als er nach dem Kriege stirbt, bleibt das Haus zwar im Besitze der Erben Schröder, allerdings sind diese dort nicht wohnhaft, sondern vermieten die Wohnungen.
1949 sind im Hause wohnhaft:
Max Bolland, Tischler, Erdgeschoss
Thekla Schaaf, Witwe, Erdgeschoss
Heinz Kühr, Tischler, 1. Etage
Elise Nothnagel, Witwe, 1. Etage
deren Tochter Liselotte Nothnagel, Stenotypistin.

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Zur Geschichte des Bäcker-Hauses Erfurterstraße 3.

Die Geschichte dieses Hauses geht bis ins Jahr 1715 zurück. Damals gehörte das kleine Haus schon der Mußbach`schen Bäckerfamilie und wurde geführt von Johann Heinrich Mußbach. Im Jahre 1828 dann läuft das Haus bereits unter der Stadthausnummer 792 und gehört nun dem Senator, Bäckermeister und Stadtvoigt Bieber. Diesem gehört das Haus noch im Jahre 1841, er wird aber nun schon als Sen. bezeichnet. Er übergibt das Haus noch vor 1845 seinen Söhnen Philipp und Johann Christian Bieber, welche die Bäckerei noch im Jahre 1852 weiterführen. Vor 1858 dann, als das Haus nun die Nr. 3 bekommt, geht das Haus an den Sohn Johann Christians, Adolph Bieber. Auch er führt das Bäckerhandwerk in diesem Hause. Im Hause wohnt noch die Witwe Johann Christians. Nach dem Tode Adolph Bieber`s im Jahre 1871, geht die Bäckerei nun durch Heirat seiner Tochter an Karl Albert Rudolph, welcher das Haus und Geschäft bis zum Jahre 1890. Ab da ist nun Bäckermeister Emil Gessert und Frau als Besitzer und Bäckermeister verzeichnet. 1914 wird das Bäckerhandwerk dann von deren Sohn Franz Gessert geführt, als Besitzer sind aber noch die seine betagten Eltern eingetragen. 1932 dann stirbt die alte Frau Gessert und das Haus steht nun noch im Besitze des greisen alten Emil Gessert, während sein Sohn Franz noch immer den Bäcker führt. 1940 dann stirbt der alte Bäckermeister und das Haus geht in den Besitz seines Sohnes Franz der immer noch den Bäcker führt, allerdings befindet sich in diesem auch die Verkaufstelle seines Sohnes, des Schokoladentortchenherstellers Max Gessert, welcher zudem eine nun abgeschlossene Kaufmannslehre vorzuweisen hat und vom Vater das Bäckerhandwerk erlernt. Auch 1949 befindet sich das Haus noch immer im Besitze der Familie, nunmehr schon seit fast 60 Jahren. Später dann geht das Haus an Bäcker Herold, welcher es zu Beginn der 1980er Jahre an den Bäckermeister Bendler verpachtet. Nach der Wende wurde dieses traditionsreiche Haus ein Opfer der Stadtneuplanung.

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Ich kann es nur immer wieder sagen und auch jedem dieses erstklassige Bürgerkriegsdrama empfehlen.

Durch Gespräche mit Rolf Giesen, welche sich speziell durch die deutsche Film-Syncrongeschichte hervorhoben, kam es auf dieses Glanzstück der Filmgeschichte.

Es geht hier direkt um die einmalig schöne, sehr frühe Syncronisation dieses Filmes, welche mir hier vorliegt.

Der Film nannte sich in den deutschen Kino`s damals "Tal der Leidenschaften".

Darsteller sprechen für sich. Der große Van Heflin und natürlich Boris Karloff in dem Film welcher eigentlich "Tap Roots" heißt.

Es sind wirklich immer wieder sich füreinander erbauende Gespräche zur Filmgeschichte. 

Es war mal sehr erfrischend nicht über "Nosferatu" zu reden.

Es ging natürlich auch um die von mir geplanten Stummfilmabende zu Schloss Reinhardsbrunn.



Hauptmarkt 26 – Das Haus „Zum Palmbaum“

Es war das Haus von welchem aus der große Stadtbrand im Oktober 1545 ausging. Das Feuer brach im Hinterhause aus, zog sich der gesamten Salzengasse herunter und wurde zu einer schlimmsten Feuersbrünste in der Geschichte Gothas. Das Feuer verschlang „150 wohnbare Häuser, 190 Scheuren voll Getreide, und auf 300 Ställe.“ Darunter die Häuser zweier Bürgermeister, 8 Rathsverwandten, 40 Metzgern und 50 Feldbauren. Auf dieses Unglück hin wurde 3 Tage lang kein Gottesdienst gehalten. So steht es geschrieben bei Sagittarius.

Im Frühjahr 1546 wurde das Haus neu aufgebaut.

Dann im Jahre 1647 gehörte das Haus dem gothaischen Rath und Cantzler Wilhelm Schröter. Als er im Jahre 1654 in die "Fruchtbringende Gesellschaft" ,auch "Palmen-Orden" genannt, eintrat, nannte er sein Haus "Zum Palmbaum". Allerdings wurde dieser Name nach dem Tode des Cantzler 1663 sehr schnell wieder vergessen. Die alte Hausmarke wurde dann im Jahre 1740 durch eine neue ersetzt, welche den gleichen Namen trägt und sich auch heute noch am Hause befindet. Aus der Zeit des Cantzlers Schröter ist nur noch die Ecktafel an der Süd/Ost-Ecke erhalten, welche von zwei geflügelten Putten beschützt, folgenden Spruch aus Psalm 18 Vers47 wiedergibt:

"Der Herr lebet und gelobet
Sey min Hort, und der Gott
meins Heils müsse erhaben werden.
Psalm. 18 V. 47."

Im Jahre 1715 dann trägt das Haus die Stadthausnummer 38 und steht im Besitz des Raths und Handelsmannes Johann Nicol Müller.
1740 dann wurde das Haus um eine Etage aufgestockt und umgebaut.

Im Jahre 1828 dann besitzt das Haus die Stadthausnummer 359. Es gehört damals schon seit ca. 20 Jahren der Kaufmannsfamilie Seyfferth welche es bis 1856 in Besitz hat. Im Jahre 1858 dann bekommt es die Hausnummer 26 und gehört dem Delikatessenhändler und Hoflieferanten Leopold Gams. Es bleibt über 50 Jahre im Besitz der Familie bis 1919. Durch die Wirren der Nachkriegszeit gelangt es Mitte 1919 in den Besitz der Kaufmannsfamilie Paul Kretschmar, welches es bis 1925 in ihrem Besitz erhielt. Ab 1925 war nun das Haus im Besitz von Frau Charlotte Junker. In den Geschäftsräumen allerdings befand sich noch immer das Delikatessengeschäft Gams. Nach dem Tode von Charlotte Junker 1934 ging das Haus an den Gastwirt Adolf Krosch, welcher in den Geschäftsräumen Gams ab 1934 das Lokal "Gams Weinstube" eröffnete. Der Name durfte allerdings nicht lange die Eingangstüre zieren und schon 1936 nannte Adolf Krosch sein Lokal wegen finanzieller Misslage in "Dortmunder Bierstube" um. Ab da wurde auch das dem entsprechende Bier dort ausgeschenkt. Auch nach dem Kriege bleibt das Haus im Besitze des Gastwirtes Krosch. Er vermietet seine Geschäftsräume aber an die "HO Stadt Gotha".

Schon seit 1972 bis heute befindet sich in dem Hause das Restaurant "Gockel-Grill".

Die Photographie zeigt das Haus im Jahre 1892.

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Etwas zum Hause "Berg 14" zu Gotha.

Ursprünglich besaß das Haus die Stadthausnummern 514 und später 73.

So steht das Haus im Jahre 1715 im Besitze des Johann Christoph Fladung, welcher mehrere Häuser in der Stadt besaß und trägt noch die Nummer 514.
Im Jahre 1828 dann hat es bereits die neue Stadthausnummer 73 und steht im Besitze des Kleiderhändlers und Victualienhändlers Mahlmann. Er besitzt das Haus noch bis 1840 und ab da geht es in den Besitz der Jungfer und Victualienhändlerin Buschmann.
Aber schon 1845 hat das Haus einen neuen Besitzer. Es ist der Handelsmann Friedrich Berlet.
Im Jahre 1858 bekommt das Haus dann die Adresse "Berg 14", welche es bis zu seiner Zerstörung im Jahre 1984 behalten sollte. Auch 1858 steht es noch im Besitze Berlet. 
1875 dann gehört es dem Schuhmachermeister Heinrich Kutschbach. Als er im Jahre 1882 stirbt geht das Haus an seine Kinder, welche es noch im Besitz haben bis zum Jahre 1885. Ab da steht es im Besitze auch wieder eines Schuhmachermeisters. Der Familie Riedel. Bis zum Jahre 1917 gehört das Haus dem Vater Gottlieb Riedel welcher aber im Kriege bleibt, so das es ab 1919 in Besitze seiner Kinder kommt. Diese Erbengemeinschaft besteht aus 5 Personen. Vier bereits verheiratete und verzogene Riedel Töchter und ein Sohn. 11 Jahre lang vermietet die Erbengemeinschaft das Haus, bis es 1930 von dem Lagerhalter Wilhelm Anhalt gekauft wird. Im Jahre 1941 steht es kurz im Besitz der dort schon länger aus Verwalterin lebenden Witwe Siefert. Diese verkauft das Haus allerdings 1942 an den Bierfahrer Otto Dünger, bleibt aber weiter im Hause als Verwalterin wohnen. Der Bierfahrer besitzt das Haus noch bis in die fünfziger Jahre.
Im Jahre 1984 dann, kommt es zur Zerstörung des Gebäudes, die für das ganze Gebiet eine unnötige Neubebauung geplant wurde.

© by Jens Geutebrück