Kleine Auswahl von mir neu erforschter Historia

Sämtliche Forschungsergebnisse, welche auf dieser Seite präsentiert werden, sind nicht in der Literatur  nachzulesen, da es sich um wissenschaftliche Arbeiten handelt, welche bis dato noch unbekannt bzw. wenig erforscht waren. Deshalb liegt das alleinige Nutzungsrecht der Ergebnisse bei meiner Person. Die Ergebnisse sind per ISSN Nummer und auch in wissenschaftlichen Publikationen meines Verlages "Coronaretro" gesetzlich geschützt.

Das die Berufstände meist untereinander ehelichten, zeigt hier dieses Beispiel zu Gotha aus dem Jahre 1797, welches hier 1810 ausgestellt wurde.


Hier ehelichen die Kinder zweyer angesehener Schuhmacherfamilien. Nämlich Scheinmeister und Kutschbach.

Unterschrieben wurde das Papier vom Oberkirchner Johann Friedrich August Grosch (1764-1817) zu St. Augustin, Gotha. 

Hier nun die Transkription des Schreibens:

"Meister Heinrich Andreas Scheinmeister,
Schuhmacher allhier und sein Eheweib, Barbara 
Sophia gebh. Kutschbach haben am dreyzehnten
März, Ein Tausend sieben hundert sieben und neunzig
eine Tochter, mit Namen Maria Sabina Wilhelmi-
na, taufen lassen, welche am 10ten März gebohren
ist.

Gotha, den 31. März 1810.
Johann Friedrich August Grosch 
Oberkirchner"

Die Scheinmeisters hatten später noch drei Söhne, welche das Schuhmacher-Handwerk in Gotha weiterführte. Alle drei hatten ihre Läden in der Salzengasse. Allerdings waren sie jeweils Hausbesitzer. In ihrem Besitze befanden sich die Häuser 22 und 33. Nr. 33 gehörte vorher dem Schuhmachermeister Göring, dessen Tochter einer der Scheinmeisters ehelichte. Das väterliche Haus des im Papier genannten Urahnen Heinrich Andreas Scheinmeister befand sich in der Jüdengasse.

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Geburtsabschrift aus dem Jahre 1830 für Anna Margarethe Ortlepp aus Catterfeld, durch den Pfarrer und Unterzeichner Georg Adolph Heinrich Schlöffel (1784-1835). 
Er war der Urenkel des Waltershäuser Superintendenten Braun. Am Ende des Jahres 1834, im Alter von nur 51 Jahren, fing er an zu kränkeln und nach mehreren apoplektischen Anfällen , wozu noch ein anhaltendes Fieber kam, unterlag er im Jahre 1835. 

Credner schrieb über ihn: "Er war von robusten Körperbau und sein Äußeres hatte einen gewissen empfehlenden Ausdruck. Seine Vorträge waren ohne rednerischen Schmuck, aber populär und belehrend. Gegen die ihm untergebenen Prediger und Schullehrer war er human, so fern sie ihre Pflicht erfüllten. Er hinterließ eine Witwe und fünf Kinder."

Hier nun die Transkription der Urkunde:

"Anna Margaretha Ortlepp ist zu Catterfeld geboren den
13. dreyzehnten Juny 1754 Ein Tausend sieben hundert vier und fünf,
zig. Der Vater war der Mitnachbar und Schneider daselbst, weiland
Meister Hans Georg Ortlepp, die Mutter hieß Anna
Regina, geborne Schiel aus Gotha. Auf der eodem die vollzogene
Taufe war die Pathe Anna Margarethe Ortlepp.
Die genaue Übereinstimmung vorstehender Nachrichten mit dem Kir-
chenbuche wird durch Aufdrückung des Kirchensiegels pfarramtlich beglau-
bigt.
Altenberga, den 10. Julius 1830.
G.A.H.Schlöffel, Pfarrer."

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Heiraths-Erlaubnisschein für Johann Caspar Vier zu Tambach.

Damals lautete der erzbischöfliche Befehl noch, dass "es keinem jungen Burschen unter 24 Jahren gestattet werden darf, sich ohne landesherrliche Erlaubnis zu verehelichen."

Der Schein ist unterschrieben vom Präsidenten der Landes-Regierung, Ernst von Wangenheim (1797-1860), zu Gotha. Ernst von Wangenheim war der Sohn des Freiherrn, Wirklichen Geheimrates und Präsidenten der Militair-Verwaltungskammer Adam Carl Friedrich von Wangenheim. Seine Mutter Charlotte Luise Auguste war eine geborene von Ziegesar.

Johann Caspar Vier, von Beruf Holzhauer, heiratete kurz nach Erlaubniserteilung die Wilhelmine Stötzer. Schon am 12. September 1853 gebar sie ihm einen Sohn mit Namen Johann Franz Sebastian.

Hier nun die Transkription des Textes:

"Nachdem von Herzogl. Landes=Regierung allhier
dem Johann Caspar Vier zu Tambach
auf darum geschehenes Nachsuchen die Erlaubniss
erteilt worden ist, sich vor zurückgelegtem 24ten
Lebensjahre verheiraten zu dürfen, so wird
demselben gegenwärtiger Erlaubnißschein unter
gewöhnlicher Unterschrift und Siegel erteilt.

Gotha, den 1ten August 1853
Herzogl. Sächs. Landes=Regierung.
von Wangenheim."

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All das was diese fünf Hochbegabten noch im kalten Sommer 1816 auf Diodati verband, zerschlug sich in Trennungen, Tod und völliger Vereinsamung aller fünf Personen.

Einen ganzen Sommer hatten sie gemeinsam, doch begraben liegen diese fünf sämtlich allein. In einsamen Gräbern, teils durch Länder und Gewässer getrennt.

* Der Erste welcher diese Welt verlies, die er nicht mehr ertragen 
wollte, war Dr. John William Polidori, der Schriftsteller und 
einstige Reisebegleiter Byrons. Er starb unter nicht geklärten 
Umständen im August 1821 schon, durch die Einnahme von 
Cyanwasserstoff. Er liegt begraben zu London auf dem alten 
Kirchhofe von St. Pancras.

* Als Zweiter ging Percy Bysshe Shelley, der englische Dichter 
und engster Freund Byrons. Er ertrank am 8. Juli 1822 im Meer 
bei Viareggio. Begraben liegt der Dichter der Romantik auf dem 
"Cimitero dei protestanti" zu Rom. Sein Grabstein ist erhalten.

* Der Dritte welcher ging war Byron selbst, der Dichterfürst. 
George Gordon Noel Lord Byron starb am 19. April 1824 zu 
Messolongi, Griechenland. Begraben liegt er in der 
Familiengruft in der "Church of St. Mary Magdalene" zu 
Hucknall, Nottingham, nahe Newstead Abbey. Die Gruft mit den 
Särgen und die Epitaphe sind samt erhalten.

* Als Vierte dann fast 20 Jahre später starb dann Shelleys Frau, 
die Literatin Mary Wollstonecraft-Shelley. Die Schöpferin des 
Romanes "Frankenstein". Am 1. Februar 1851 starb Mary 
Shelley im Alter von 53 Jahren in London. Ihr Arzt vermutete, 
dass sie einem Gehirntumor erlag. Sie liegt begraben auf dem 
Friedhof der "St Peter's Church" in Bournemouth. Ihr Grabstein 
ist erhalten.

* In einem riesigen Abstand wurde dann im Jahre 1879 Byrons 
Geliebte und Mutter seiner Tochter Allegra, Claire Clairmont, im
Alter von 81 Jahren in Florenz abberufen. 63 Jahre nach den Ereignissen auf Diodati. Sie liegt begraben auf dem "Cemetery of Misericordia di Santa Maria d'Antella" zu Florenz. Ihr kleines Grabmonument ist erhalten.

Der untere Stich zeigt die Villa Diodati am Genfer See, in welcher diese Fünf den kalten Sommer 1816 verbrachten.

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Unter dieser Fliese zu Florenz ruhet die Asche der berühmten Jane Clara Mary Clairmont, genannt Claire Clairmont (1798-1879). Sie war die Geliebte des englischen Dichters George Gordon Noel Lord Byron (1788-1824). Sie gebar ihm eine Tochter, Clara Allegra (1817-1822).

Transkription und Übersetzung:

"JANE CLAIRMONT
CLARA MARY 
DI ANNI 81
M. (Morto) IL 19 MARZO 1879"

"JANE CLAIRMONT
CLARA MARY 
MIT 81 JAHREN
GESTORBEN AM 19. MÄRZ 1879" 

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Das Epitaph für George Gordon Noel Lord Byron in der Kirche St. Maria Magdalenen zu Harknell.

Zuerst die Transkription des Originaltextes:

"IN THE VAULT BENEATH 
WHERE MANY OF HIS ANCESTORS AND HIS MOTHER ARE BURIED,
LIE THE REMAINS OF
GEORGE GORDON NOEL BYRON,
LORD BYRON, OF ROCHDALE
IN THE COUNTY OF LANCASTER;
THE AUTHOR OF "CHILDE HAROLD´S PILGRIMAGE".
HE WAS BORN IN LONDON ON THE
22:ND OF JANUARY 1788.
HE DIED AT MISSOLONGHI, IN WESTERN GREECE, ON THE
19:TH OF APRIL 1824.
ENGAGED IN THE GLORIOUS ATTEMPT TO RESTORE THAT
COUNTRY TO HER ANCIENT FREEDOM AND RENOWN.
-----
HIS SISTER, THE HONORABLE
AUGUSTA MARY LEIGH,
PLACED THIS TABLET TO HIS MEMORY"

Und hier nun die Übertragung in die deutsche Sprache:

"IN DEM GEWÖLBE HIER DARUNTER,
WO VIELE SEINER VORFAHREN UND SEINE MUTTER BEGRABEN SIND,
RUHEN DIE ÜBERRESTE VON
GEORGE GORDON NOEL BYRON,
LORD BYRON VON ROCHDALE,
IN DER GRAFSCHAFT LANCASTER;
DER AUTOR VON "CHILDE HAROLDS PILGERFAHRT".
ER WURDE GEBOREN ZU LONDON AM
22. JANUAR 1788.
ER STARB ZU MISSOLONGHI, IN WEST-GRIECHENLAND, AM 19. APRIL 1824,
IN DEM GLORREICHEN VERSUCHE, DIESEM LAND SEINE ALTE FREIHEIT UND SEINEN RUHM WIEDER ZU GEBEN.
-------
SEINE SCHWESTER,
AUGUSTA MARY LEIGH,
ERRICHTETE DIESE TAFEL SEINEM ANDENKEN."

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Heute die Arbeit eines bisher unbekannten Bildhauers. Der Stein entstand im Jahre 1829 im damals typischen Akroterien -Stil.
Solche Mode an Sepulkralen Denkmalen hielt sich bis in die 1840 er Jahre. Dies hier ist eine sehr früher Stein, mit Akroterien -Aufsatz-Formen.
Er wurde gesetzt für Christiane Wilhelmine Wolf auf dem alten Gottesacker zu Georgenthal, welche bei der Geburt ihres ersten Kindes zu Tode kam. Auch das Kind muss verstorben sein, denn es trauern nur der Ehegatte und Freunde.

Nur als modisches Beiwerk befindet sich in der Mitte zwischen den "Akroterien " ein abgerundetes Dreieck mit einem Zirkel, welches zwar freimaurerisch anmuten mag, aber hier in diesem Falle nur eine Moderscheinung ist.

Der Text welcher in deutscher Sprache verfasst ist, transkribiert sich wie folgt:

"Unsere unvergesslich
Christiane Wilhelmine Wolf,
geborne Römhildt, des Jägers
Dorotheus Friedr. Wolf Ehegattin,
Tochter des Herrn Amts,, Chi,,
rurgus Römhildt, war geboren
den 14ten Februar 1796 zu Tam,,
bach, starb den 7ten Tag nach
ihrer Niederkunft am 1sten Febr:
1829 in einem Alter von 32 Jah,,
ren, 11 Monaten 2 Wochen und
4 Tagen.
-----
Betrauert wird sie von ihrem
Gatten, und ihren Freunden."

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Dazu möchte ich heute noch die Bildhauerarbeit eines Schülers Friedrich Wilhelm Dölls zeigen, welche sich ebenfalls auf dem alten Gottesacker zu Georgenthal befindet.
Die Grabsäule wurde im Jahre 1813 vom Gräfenhainer Bildhauer Jacob Hähnlein gefertigt.

Es ist der Grabschmuck für die Eheliebste des Georgenthaler Glasermeisters Johann Georg Schmidt.

Die Säule steht auf einem massigen Sockel und tragt auf der Vorder und Rückseite jeweils ein Textoval, welches jeweils in der oberen Hälfte durch einen Kranz, welcher an einer Schleife hängt, umrandet wird.

Hier nun die Transkription des vorderen Textfeldes, welches in deutscher Sprache gehalten ist:

"Frau 
Marie Doroth. Aug.
Schmidt 
des Glasers Mstr.
Johann Georg Schmidt 
Ehecons.
geb. d. 23ten Debr.
gest. d. 16ten März
1813"

In einem gleichen Oval auf der Rückseite befindet sich nur dieser Satz:

"Heil uns!
Wir sehen einst uns
wieder!!

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Heute möchte ich wieder eine Steinmetzarbeit des Gothaer Bildhauers Friedrich Wilhelm Döll vorstellen.

Die kannelierte Grabsäule, auf welcher ein urnenförmiger Aufsatz angebracht ist, befindet sich auf dem alten Gottesacker zu Georgenthal und wurde im Jahre 1801 für die zweite Eheliebste des Wilhelm Heinrich Jacobs (1739-1818), Maria Margaretha Schneegaß (1736-1801) gesetzt.

Das herrlich klassizistisch, blumige Textoval ist mit einer Inschrift in deutscher Spache verfasst.

Hier nun die Transkription des Textfeldes:

"Seiner
unvergesslichen Gattin
Fr. Marien Margareth.
Jacobs geb: Schneegass
gewidmet von
W.H. Jacobs H.S.G.R. 
u.
Amtmann"

Auf der Rückseite der Säule befindlich, ein gleiches Oval mit einem sogenannten Leich-Text, welcher in etwas poetischer Form gehalten und wie folgt zu transkribieren ist:

"Sanft
ruhe die Asche der
Edelsten ihres Geschlechts
der thaetigsten Christin 
und zaertlichsten Gat
tin und
Mutter"

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DIE ERSTMALS GENAUESTE ÜBERTRAGUNG DES URTEXTES.

Transkription und Übersetzung des lateinischen Textes auf der Säule für den Superintendenten Koppe, im östliche Schlossgarten zu Gotha. Die Säule stand bis in die zwanziger Jahre am Abhang hinter dem östlichen Parkeingang von der Jägerstrasse aus.

Da die Säule öfter durch Bubenhände umgeworfen wurde, kam sie zur Sicherung in den Schlossgarten.

Die Säule stammt vom Gothaer Bildhauer Friedrich Wilhelm Döll.

"IO. BENI. KOPPIO.
DOCT. THEOL.
AMICO. OPTIMO.
NAT. GEDANI. 
A.D. XVIIII. AVG.
A.C. CIƆ ID CCL.
DEN. HANNOVERAE.
A.D. XII. FEBR.
A.C. CIƆ ID CCXCI.
H.M.P."

Nun zur Übersetzung:

"Johann Beniamin Koppe
Doktor der Theologie,
besten Freund,
geboren zu Danzig
im Jahre des Herrn 19. August
im Jahre 1750,
gestorben zu Hannover
im Jahre des Herrn den 12. Februar
im Jahre 1791,
wurde dieses Denkmal zur Erinnerung gesetzt."

Das lateinische Kürzel HMP, steht für Hoc Monumentum positum. ("Zur Erinnerung an diesen gesetzt").

Namentlich nicht erwähnt ist der Stifter der Säule, der beste Freund Koppes, Herzog Ernst II. von Sachsen-Gotha-Altenburg.

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GRÜNDE WESHALB CARL FRANZ BUDDEUS EINE ZWEITES MAL HEIRATETE.

Buddeus heiratet nach dem Tode seiner ersten Frau und nach 7 jähriger Witwerzeit ein zweites Mal mit 42 Jahren, die 20 Jahre 
jüngere Jungfer Sophien Elisabeth Wachler. Aus seiner Feder stammen diese Worte:

"Inzwischen waren meine Umstände abermals verschiedenen Veränderungen unterworfen. Gleichwie ich in dem Hause des damaligen Herrn Raths und Ober-Steuer-Beysitzers, Georg Gottfried Wachlers, bekannt ware, und eine besondere Neigung gegen dessen eintzige Tochter, Jungfer Sophien Elisabeth Wachlerin, empfande, also entschlosse ich mich gantz schleunig meinen siebenjährigen Wittber-Stand mit der zweyten Ehe zu verwechseln; wie ich mich denn mit derselben unter Einwilligung ihrer Eltern den 3ten des Brachmonaths 1737 verlobte, und den 17den darauf von Herrn Superintendenten Zacharia, als eines Schwagers von meinem Herrn SchwiegerVater, in dessen Pfarr-Wohnung zu Wangenheim priesterlich zusammen geben liesse. Aus dieser Ehe hat mich Gott den 6sten Hornung 1739 mit einem jungen Sohne erfreuet, welchem ich den 8ten bey der heiligen Tauff-Handlung den Nahmen Georg Carl Immanuel beylegen liesse. Desgleichen ist meine geliebteste Ehegenoßin den 24sten des Herbstmonaths 1744 mit einer jungen 
Tochter entbunden worden, welche den 26sten getauffet und Friedericke Dorothee Elisabeth genennet worden."

Unter den "verschiedenen Veränderungen" des ersten Satzes sind die schwierige Haushaltung Buddeu`s zu verstehen. Er schreibt dazu nähmlich: "Die Beschwerlichkeiten der Haushaltung brachten mich im Jahre 1736 nochmals zu dem Entschluss, selbige aufzugeben, und meine Kinder in das Haus und an die Kost des Herrn Cammer-Secretary Michaelis und dessen Eheliebsten, und nach einiger Zeit meinen Sohn besonders in die Kost und Unterweisung des Herrn Pfarres Grosch zu Burgtonna zu gebe, mich aber aus einem Gasthofe 
in meiner Wohnung speißen zu lassen."

Es ist nun so, das Buddeus seine Kinder nicht nur wegen der schlechten Haushaltslage in Pflege gab, sondern er mehr Platz brauchte für die Angebetete. Er sendete also die Kinder fort um zu heiraten. Die Heirat war notwendig geworden, schon aus finanzieller Lage heraus.

Anzuführen sind die Taufzeugen des Georg Carl Immanuel Buddeus: Herr Ober-Steuer Rath Wachler, Herr Ober-Consistorial-Vice-Präsident Cyprian, Herr Obrist Goes, Herr Kirchen-Rath Walch, Frau Hof-Räthin Hülsemann.

Anzuführen sind die Taufzeugen der Friedericke Dorothee Elisabeth Buddeus: Herr Geh. Regierungsrath Flörcke, Herr Rath und Amtmann Wachler, Herr Diaconus Avenarius, Frau Assessorin von Gerstenberg, Frau Cammer-Rath Jäger, Frau Rath Schultz.

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ELISABETH FISCHER geb. HELLFELD auf einem Relief welches sie in ihren letzten Lebensjahren zeigt.

Ableben des Weißbäckers und Stadt-Lieutenants JOHANN MARTIN MUßBACH zu Gotha vom 31.01.1699.

Mit 70 Jahren ist er verstorben. Er hinterläßt eine Witwe. Die 25 jährige Elisabeth Hellfeld, welche aus Sundhausen gebürtig war.

Sie können nicht lang verheiratet gewesen sein. Mit 25 Jahren war Elisabeth Hellfeld nun eine gute Partie. Sie war Alleinerbin des Bäckerbetriebes vom alten Mußbach. Zwei Jahre später, nahm sie den Gothaer Bürger und Weißbäcker Heinrich Krafft zum Manne. Sie gebar ihm eine Tochter welche aber im Alter von 2 Jahren und 33 Wochen verstarb. Elf Jahre waren die Beiden verheiratet, als auch Heinrich Krafft starb. Die Riesige Bäckerei war nun eine noch begehrtere Partie, so das sich Elisabeth, die Bäckerin, welche nun schon im Alter von 38 stand, wieder einen Weißbäcker zum Manne nahm. Den 12 Jahre jüngeren Johann Zacharias Fischer, welcher aus Heringen stammte. Mit ihm ward sie dann bis zu ihrem Tode von 74 Jahren verheiratet. Johann Zacharias überlebte sie nur 3 Jahre.

Er lies aber sich, seiner Frau und den beiden vorher verstorbenen Ehemännern einen monumentalen Grabstein auf dem alten Gottesacker aufstellen, welcher heute noch existiert und die ganze Geschichte vom alten Bäcker Mussbach über den jung verstorbenen Heinrich Krafft bis zum treuen Johann Zacharias Fischer erzählt.

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Der Eintrag vom Ableben des Weißbäckers und Stadt-Lieutenants JOHANN MARTIN MUßBACH zu Gotha vom 31.01.1699.

Mit 70 Jahren ist er verstorben. Er hinterläßt eine Witwe. Die 25 jährige Elisabeth Hellfeld, welche aus Sundhausen gebürtig war.

Sie können nicht lang verheiratet gewesen sein. Mit 25 Jahren war Elisabeth Hellfeld nun eine gute Partie. Sie war Alleinerbin des Bäckerbetriebes vom alten Mußbach. Zwei Jahre später, nahm sie den Gothaer Bürger und Weißbäcker Heinrich Krafft zum Manne. Sie gebar ihm eine Tochter welche aber im Alter von 2 Jahren und 33 Wochen verstarb. Elf Jahre waren die Beiden verheiratet, als auch Heinrich Krafft starb. Die Riesige Bäckerei war nun eine noch begehrtere Partie, so das sich Elisabeth, die Bäckerin, welche nun schon im Alter von 38 stand, wieder einen Weißbäcker zum Manne nahm. Den 12 Jahre jüngeren Johann Zacharias Fischer, welcher aus Heringen stammte. Mit ihm ward sie dann bis zu ihrem Tode von 74 Jahren verheiratet. Johann Zacharias überlebte sie nur 3 Jahre. 

Er lies aber sich, seiner Frau und den beiden vorher verstorbenen Ehemännern einen monumentalen Grabstein auf dem alten Gottesacker aufstellen, welcher heute noch existiert und die ganze Geschichte vom alten Bäcker Mussbach über den jung verstorbenen Heinrich Krafft bis zum treuen Johann Zacharias Fischer erzählt.

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RÄTSEL UM GRABSTEIN SOEBEN VON MIR GELÖST.

Verstorbene ist eine Enkelin des gothaischen Kanzlers Avemann.

Dieser Stein an der Kirche St. Blasius zu Friedrichroda ist nun, was seine lateinische Inschrift betrifft, von mir komplett transkribiert und übersetzt worden.

Es ist ein sehr wichtiger Stein, welcher hergestellt wurde vom Gothaer Bildhauer Grass im Jahre 1729, im beginnenden Rokoko.

Er wurde gesetzt für Johann Michael Laurentius (1671- 1729) und für seine vor ihm verstorbene Eheliebste Johanna Eleonore Laurentius (1672 - 1719), welche eine geborene Avianus war.

Sie stammt von den wichtigen Gothaer Stämmen Avianus und Avemann ab. Ihr Vater war Johann Jacob Avianus (1635-1688) und ihre Mutter Sophia Magdalena Avemann (1650-1693). Sie war eine Tochter des herzogl. gothaischen Kanzlers Ernst Ludwig Avemann.

Dieser Stein ist der einzige der großen Epitaphe von Mitgliedern der Familie Avemann welcher erhalten ist. Durch seinen Standplatz auf dem alten Gottesacker zu Friedrichroda wurde er erhalten.

Johann Michael Laurentius stammt aus dem Stamme Gotter. Sein Großvater mütterlicherseits war der Gothaer Superintendent Johann Christian Gotter.

Die Kirche zu Friedrichroda, möge auf ewig diesen sepulkralen Schatz bewahren.

Die beiden Verstorbenen hatten eine Tochter, Christine Eleonore LAURENTIUS, welche 1722 den gothaischen Kommisionsrat und Amtmann Georg Heinrich Wachler in Reinhardsbrunn ehelichte und mit ihm nach Gotha zog. Sie starb dort allerdings sehr jung im Alter von 34 Jahren und wurde im großen "Wachlerorum" begraben. Der oben abgebildete Stein wurde also durch diese früh verstorbene gemeinsame Tochter gesetzt und aus dem Erbvermögen Avianus und Wachler bezahlt.

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