Sämtliche hier aufgelisteten Forschungsergebnisse sind von mir per ISSN Nummer und auch als gedruckte Publikation gesichert bzw. geschützt. Unerlaubte Verwendung zieht schärfste strafrechtliche Konsequenzen nach sich. Bei Zitaten bestehe ich auf genaue Quellenangaben und Namensnennung.

Jens Geutebrück

 

Nachdem nun seit 2 Wochen die Epitaphe der Kirche St. Blasius zu Friedrichrode von der Restauration, welche sehr gut gelungen, zurück sind, wird es auch Zeit endlich diese Steine beschreiben und die Texte zu transkribieren.

Dies hier ist der älteste der Steine welcher aus dem späten 16. Jahrhundert stammt, nämlich 1580. Der Stein wurde auf dem alten Kirchhof zu Friedrichroda einem 17 jährigen Mädchen gesetzt.
Sie war die jung verstorbene Tochter des Friedrichrodaer Bürgermeister Liborius Hofmann (+1608) und seiner Frau Barbara, geb. Deise (+1602)
Auf dem Relief des Steines kann man die Verstorbene Agnes Hofmann kniend vor einem Kruzifix sehen. Sie hat auf dem kleinen Podest eine Schrift vor sich liegen und ist in andächtiger Pose dargestellt.
Neben dem Kreuze liegt symbolisch ein Knochen als Zeichen dessen, was den Körper erwartet. Anscheind soll dieses Bild Agnes Hofmann schon nach der Auferstehung zeigen. Im Hintergrunde eine friedlich Baumgruppe, möglichweise Eden.
Ein schwache Rundbogenblende schließt das Relief nach oben hin ab.
Im Zeichen der Hochrenaissance ist die Blende von schwachen Pilastern gehalten dargestellt. Im oberen schmalen Teile befand sich eine Inschrift, welche nicht mehr zu entziffern ist.
Dagegen ist der Haupttext unter dem Relief sehr gut erhalten.
Es folgt nun die Transkription des Urtextes und darunter der in verständlicheres Deutsch übertragene Text.
"HIE LIGT VND SCHLEFT IM HERREN FEIN
EIN GOTTFVRCHTIG IVNGFREWELEIN
DEMVTIG ZVCHTIG LOBESAM:
AGNES HOFMENNIN IST SEIN NAM
EIN FROM GEHORSAM KIND ES WAR:
WOLVNTERRICHT IN CHRISTLICHR LA
DO ES KAM VBER SIEBENTZEN IAR
LIES ES GOTT SANFT VND STIL HINFAR
NU ES IN DIESEM HELIGN GARTEN
DER FROLICHN VRSTEND THVT ERWART"

"Hier liegt und schläft im Herren fein,
ein gottfürchtig Jungfräulein.
Demütig, Züchtig, Lobesam:
Agnes Hofmann ist ihr Name.
Ein fromm gehorsam Kind es war
wohl unterrichtet in christlicher Lar (Lehre),
als es kam über siebzehn Jahr,
lies Gott es sanft und still hinfahrn.
Nun es in diesem Garten
die fröhliche Auferstehung tut erwarten"
Zum Schlusse noch eine großes Lob an die Verantwortlichen und ihren sehr feinen, traditionellen Sinn für die Sepulcralkultur ihrer Stadt.

 

Das spätbarocke, 5 Meter hohe Epitaph hinter der Kirche zu Teutleben.

Dieses Epitaph ist nicht dem Andenken einer Person gemacht, sondern zur Ehre Gottes und stammt aus den Jahren um 1735.

Der Stein zeigt eine männliche Gestalt, wahrscheinlich Gottvater. Rund um das Epitaph sind Bibelstellen in ovalen schon fast rokokokalen stehenden Schilden geschrieben. Zudem hält Gottvater eine aufgeschlagene Schrift mit dem Frontal nach vorn gerichtet, auf welchem sich folgende Bibelstelle verzeichnet findet. Hier die Transkription des Originaltextes: 

"Suchet
in der schr=
ifft, denn
ihr mynet,
ihr habt
Das ewige
leben dar=

inen, u:
sie ist die
von mir
zeuget.

Johannis
am 5. Cap.
V: 39."

So der Originaltext. Und nun hier der Text in verständlicher Weise:

"Suchet in der Schrift, denn ihr meinet, ihr habt das ewige Leben darinnen; und sie ist es, die von mir zeuget. Johannis Kapitel 5 Vers 39."

"VILLA SEEBER" zu Friedrichroda 

Vielen Dank für die gute Zu - und Mitarbeit, auch für das photographieren am heutigen Morgen an Andreas Hildebrandt​.

Das obige linke Photo zeigt die Villa Seeber im Sommer 1875, noch ohne Holzanbau des später erweiterten Wintergartens auf der rechten Seite. Auf dem Bilde von 1905 besteht der Wintergarten schon, mit der daraufgesetzten Veranda, allerdings noch aus Holz.

Heute hat sich an dem 140 Jahre alten Bau nichts grundlegendes verändert, ausser das er fassadenmäßig ziemlich glatt gemacht wurde und der Wintergarten aus einem festen Anbau besteht. Die alte "Villa Seeber" ist also noch dem damaligen Originalzustand nach, gut erhalten, auch das rechte Nebengebäude hat sich abgesehen von der neuen Schindelei nicht verändert.

Das steinerne achteckige Haus von Herzog Ernst dem Frommen auf dem Inselsberg.
Im Jahre 1649 für nächtliche Aufenthalte erbaut. Dieser 8-Zeiler war Anlage zum Bild links oben:


"Dies Häuslein ist gemacht/
Löblicher Fürst Ernst wohlbetracht/
Zur Ergötzlichkeit seiner Person/
Der Prospekt solches zeiget an.
Und wenn man hat ein guten Wein,
so kann das Herz wohl fröhlich sein.
An diesem Ort hat seinen Plan
Ein Fürst sich wohl erlust`gen kann"


1803 wurden hier durch Abbrennen von Schießpulver Leuchtsignale zum Zweck der Gradmessung gegeben.
Zu dieser Zeit wurde durch Herzog Ernst II. daneben ein Stall errichtet, welcher 1809 zu einem kleinen Wirtshause ausgebaut wurde.
1824 noch übernachtete Goethe in dem achteckigen Turmhaus. Aber schon im Jahre 1836 zerstörten ihn die Stürme des Jahres vollends.
Die Trümmer blieben noch bis 1860 dort liegen.

22. Dezember 2016 Heute ist es mir gelungen einen weiteren Stein des Gothaer Hof-Bildhauers Johann Christoph Eichler wiederzufinden. Der Stein stammt aus 1757 und ist in relativ gutem Zustand. Es ist somit der vierte noch existente Stein des Bildhauers. 






14. Dezember 2016 

DER VERSCHOLLENE ROKOKO GRABSTEIN VOM GOTTESACKER IBENHAIN IST WIEDER DA. ER LIEGT VERGESSEN AUF EINEM WALTERSHÄUSER HINTERHOF.
Nach sehr langer Recherche ist es mir heute gelungen, den verschwundenen ROKOKO-GRABSTEIN vom Ibenhainer Gottesacker wieder zu finden. 
Der Grabstein ist leider sehr beschädigt und in der Mitte durchgebrochen, aber die Möglichkeit zur Restaurierung wäre noch gegeben.
Das Epitaph stammt aus den Jahren um 1750

 





4. November 2016

Es war einst eines der schönsten Epitaphe vom alten Gottesacker zu Seebergen aus den Jahren zwischen 1700 und 1720. Der Name der Verstorbenen war schon im Jahre 1897 nicht mehr lesbar.

 

Heute liegt das Epitaph auf der Seite an der alten Kirchmauer.

Der noch lesbare Text lautete ursprünglich komplett:

 

"Ach ich hab nun mehr erblicket diese große Herrlichkeit; jetzund werd ich schön geschmücket mit dem weißen Himmelskleid, mit der goldnen Ehrenkrone steh ich da vor Gottes Throne, schaue solche Freude an, die kein Ende nehmen kann." 
(7. Strophe des Kirchenliedes von Johann Georg Albinus: "Jesu! Der Du meine Seele.")

 

Hier eine kurze Beschreibung des Bildwerkes auf dem Stein:

"Die Verstorbene ist kniend dargestellt. Zu ihr schwebt ein Engel mit Krone und Palme hernieder, während oben Gott Vater, mit der Weltkugel in der Hand, von Engelsköpfen umgeben ist."




19. Oktober 2016 Transkription des Textes am Turme der Kirche St.Blasius zu Friedrichroda."MVcXI . X . DIE . MENS . MAY .LOCATU . E . FUDAMTU . H . TRIS .AD . HONORE . DEI . I . S . BLASII . P"Übersetzen kann man es so:"1511 10. Tag des Monats Mai geleget wurde das Fundament des Turmszur Ehre Gottes und des heilgen (St.) Blasius"


18. Oktober 2016 

Grabplatte des Gerichtsschöffen und Bürgermeisters von Friedrichroda, Liborius Hoffman, und seiner geliebten Hausmutter Barbara.
Den Text habe ich hier transkripiert und im Originalen belassen. Zur Information: Ein U wird damals immer als V geschrieben. Es sind keine Schreibfehler welche sich eingeschlichen haben, sondern der Originale Grabestext, sowie im unteren Teil der Leichentext.
"ES SIND SELIG IM
HERREN ENTSCHLAFFEN
DER ERBAR VND WOLWEISE
HERR LIBORIVS HOFFMANN, GE-
WESENER GERICHTS SCHÖPFF
VND BVRGEMEISTER ZV FRIDRICH
RODA VND SEINE GELIEBT HAVS
MVTTER, DIE ERBARE VND THV
GENTSAME FRAW BARBARA
DEISE DEN 23 FEBR. ANNO 1602
IHRES ALTERS 73 IAR. ER DEN 24
OBRIS ANNO 1608 SEINES ALTERS
74 IAR. GOTT DER ALMECHTI
GE VERLEIHE IHNEN EINE FRÖ
LICHE AFFERSTEHVNG."
Leichentext:
ROM. 14
VNSER KEINER LEBT IHM SELBER
VND VNSER KEINER STIRBT IHM SELBER
LEBN WIR SO LEBEN WIR DEM HERN
STERBEN WIR SO STERBEN WIR DEM 
HERREN 
Text über dem Halbrundbogen Relief:
CHRISTVS IST MEIN LEBEN VND STERBEN IST MEIN GEWIN. PHILIP. AM 1

 04. Oktober 2016 Die Grabplatte für CHRISTOPH VON ENTZENBERG den JÜNGEREN an der Mauer des Kirchhofes Emleben.

Umschrift: "ANNO 1580 DEN 30 NOVEMBR IST CHRISTOPH VON ENTZENBERG DER IÜNGERE AVS DIESN IAMRTAL ERFORDERT WOR. GOTT WOLL IM VND VNS ALLEN EINE FROLICHE AVFERSTEHVNG VORLEIHN." 
Der Verstorbene ist knieend vor dem Krutzifix dargestellt, darunter zwei Wappen, darüber der Leichentext: 
"DER HERR HATS GEGEBT, DER HERR HATS GENOMEN. DER NAME DES HERRN SEI GELOBET VND GEBENEDEIET.
HIOB 1 21"