Sämtliche Forschungsergebnisse, welche auf dieser Seite präsentiert werden, sind nicht in der Literatur  nachzulesen, da es sich um wissenschaftliche Arbeiten handelt, welche bis dato noch unbekannt bzw. wenig erforscht waren. Deshalb liegt das alleinige Nutzungsrecht der Ergebnisse bei meiner Person. Die Ergebnisse sind per ISSN Nummer und auch in wissenschaftlichen Publikationen meines Verlages "Coronaretro" gesetzlich geschützt.


EIN EINZUGSCHEIN AUS DER ZEIT DES "FRÜH-REALISMUS".

Diese Quittung über die Bezahlung des Einzugsgeldes erhielt Luise Wolf im Jahre 1849.

Hier erstmal die Transkription des Schriftstückes:

"Zehn Thaler Einzuggeld, hat Luise Wolf 
gebürtig von Floh in die Gemeine=Kasse
richtig eingezahlt, solches bescheinigt

Tambach den 28ten Aprl 1849
Joh. Andreas Jäger, Gemeinde=Cassier."

In der Gemeindeordnung war damals seit 1845 folgendes festgelegt:

"In den nach der Gemeinde=Ordnung verwalteten Gemeinden, kann auf Grund von Gemeinde=Beschlüssen, welche die Genehmigung der Regierung erhalten haben, die Entrichtung eines Einzuggeldes angeordnet werden."

Das die Sache bezahlt war, wurde durch entwerten des Scheines - ein Durchstich im gefalteten Zustande - bescheinigt.

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DAS AUSSTERBEN DER MÄNNLICHEN LINIE EINES FAMILIENZWEIGES AM BEISPIELE DES GOTHAER STEINBRECHERS KNAPP.

Als der Gothaer Steinbrecher Johann August Knapp im Jahre 1813 verstarb, hinterließ er keine männlichen Nachkommen, aber fünf Töchter. Somit wurde zwar der Familienzweig durch die Töchternachkommen weitergeführt, jedoch der Name war für immer verloren.

Der Schein wurde vom Oberkirchner Grosch für die hinterbliebenen Töchter als Geburtsnachweis und Urkunde ausgestellt.

Hier nun meine Transkription des vorliegenden Schriftstückes:

"Nach Inhalt des bey der St. Augustinerkirche befindlichen Taufregisters hinterläßt der jüngst verstorbene Steinbrecher, Johann August Knapp außer der in diesem Jahr comfirmierten und den 20. Febr. 1800 gebohrenen Tochter, mit Nahmen Dorothee Elisabeth Friederike noch nachstehende Kinder:

1. Dorothee Henriette Elisabeth, den 16ten November 1802 gebohren.;
2. Johanne Maria Elisabeth, den 24ten November 1804 gebohren;
3. Wilhelmine Henriette, den 28ten Februar 1807 gebohren;
4. Adolphine Franziska Amalia, den 14ten Januar 1812 gebohren.

Nachrichtl. Gotha, den 7ten May 1813.
Johann Friedrich August Grosch 
Oberkirchner"

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GEBURTSSCHEIN FÜR EINE UNEHELICHE GOTHAER GRANADIERSTOCHTER.

Diesen Schein ließ sich Johanna Sophia Dorothea Kirchner im Jahre 1811, im 13. Lebensjahre, als Nachweis ihrer Geburt, zum Zwecke der Confirmation ausstellen..

Hier nun der von mir transkribierte Ur-Text:

"Johanna Sophia Dorothea Kirchner, uneheliche Tochter der Dorothea Elisabeth Schnabel geborene Hartig, welche zum Thäter ihrer unehelichen Schwängerung, den hiesigen Grenadier, Johann Ernst Kirchner angegeben, ist geboren den 16ten April 1798.

Nachrichtl. Gotha den 23.ten Februar 1811.

Johann Friedrich Seydel
Kirchner zu St. Margarethen."

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Das "Thüringer Haus" zu Trügleben.

Schon 1830 entwarf von dieser Stelle Julius von Plänckner sein "Panorama des Thüringer Waldes".
Im Jahre 1845 schreibt der Heimatforscher Adolf Moritz Schulze:
"Jenseits des schön bewaldeten Krahnbergs und dicht an der sehr belebten Eisenacher Chaussee, liegt ein Vergnügungsort der Gothaer, das Thüringer Haus, ein Gasthof zum Dorfe Trügleben gehörig und anziehend durch seine hohe und freie Lage, die einen herrlichen Überblick auf die Gebirgskette des Thüringer Waldes gestattet".
In den 1920er Jahren erhielt das Haus einen zusätzlichen Vorbau. Auch ein Hinterbau gleicher Art, welcher seit kurzer Zeit wieder niedergerissen ist, entstand.
Im Dache fehlen rückwärtig Ziegeln, Fenster sind geöffnet. Der letzte Besitzer verstorben. Was nun?
Geht dieses ehrwürdige Haus nun genauso vor die Hunde, wie es mit so vielen alten Gasthöfen im Gothaer Land geschah?
Die Verhinderung einer solchen schlimmen bevorstehenden Lage, sollte im Interesse aller Heimatverbundenen Menschen liegen.

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Heinrich Zschokke schreibt in seiner Schrift "Diocletian in Salona" in dem genannten Caput Sub "Die Bildsäule der Charis" von einer Figurengruppe welche sich ehemals um Anno 350 im Hause des römischen Usurpators Nepotianus befunden haben soll. Es wird auch erwähnt, das es die Arbeit eines begnadeten griechischen Bildhauers gewesen sein soll.
Aufgabe der Forschung um diese Erwähnung ist nun folgende. Gab es diese Bildsäule im Hause des Usurpators wirklich oder ist diese Information eine Phantasie des belletristischen Berichts Zschokkes?! Und wenn es sie gab, was waren dann Zschokkes Quellen?
In der klassischen Altertumsliteratur konnte ich bisher nichts darüber finden. Noch nicht. Denn die Beschreibung Zschokkes wirkt zu real. Hier ein Auszug:
"Es befand sich nämlich im Palaste des Nepotianus, unter andern Herrlichkeiten der Kunst, eine Bildsäule der Charis, die an Schönheit alles übertraf, was man je gesehen und was selbst die größten unter den griechischen Meistern je hervorgebracht hatten.... Der Marmor schien nicht nur zu atmen, sondern süße Worte zu hauchen und nur der durchsichtige Schleier einer unendlich schönen Seele zu sein, die dahinter schwebte."
Das Photo zeigt die Erstausgabe der Schrift in "Zschokkes Ausgewählten Schriften" 20. Theil aus 1825 welche sich in unserem Familienarchiv befindet. Allerdings erschien dieser Aufsatz zuvor schon einmal in Druckform in der Zeitschrift "Der Sammler" 1822.

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EIN COMMISSIONS-SCHEIN AUS DER HOCHPHASE DER "WEIMARER KLASSIK".

Diesen Commissionsschein ließ sich Pfarrer Johann Nicolaus Bischof im Mai 1797 vom Herzoglichen Ober Consistorium zu Gotha ausstellen um eine Haustrauung vollziehen zu dürfen.

Hier nun der von mir transkribierte Ur-Text:

"Nachdem von Herzogl. Ober=Consistorio die
Entschließung gefasst worden ist, dem Pfarrer Johann 
Nicolaus Bischof zu Tambach die einmahlige Procla-
mation mit seiner Verlobten Johanna Dorothea Klein 
nebst der nach Verlauf einer achttägigen Frist zu
vollziehenden Haustrauung dispensanso zu gestatten,
als wird demselben zu seiner Legitimation gegenwär-
tiger Comissions=Schein ertheilt. Signatum Frieden-
stein den 15ten May 1797.
Herzogl. S. Ober=Consistorium das. (daselbst)
H.v. Bünau."

Der Unterzeichnende Heinrich von Bünau (1755-1801) war im Jahre 1797 Geheimer Regierungs-und Consistorialrath zu Gotha.

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TAUFZEUGNIS FÜR EINEN WAISENKNABEN AUS DER HOCHPHASE DER ROMANTIK.

Dieses Taufzeugnis wurde dem zwölfjährigen Waisenknaben Johann Georg Heinrich Weißenborn im Jahre 1808 vom Waisenhaus-Cassier Brückner ausgestellt. Er benötigte dies als Altersnachweis für Vorbereitungszeit der Konfirmation.

Hier nun der von mir transkribierte Urtext:

"Daß der Waisenknabe Johann Georg Heinrich
Weißenborn von Schwabhausen gebürtig
nach dem beym hiesigen Herzogl. Waisen-
hause befindlichen Taufzeugnis den
29sten August 1795 gebohren worden
ist, wird hiermit auf Verlangen
bezeugt. Gotha den 23sten April
1808.

Johann Carl Brückner
Waisenhaus=Cassier"

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Am 21.02.1860 erschien folgender Steckbrief gegen Ernst August Böhm zu Gotha.

"Böhm, Ernst August aus Gotha.
welcher am 11. vorigen Monats in Gotha wiedererlangt wurde, ist dermalen dort wegen Raubmordes in Anklagestand versetzt worden. Er gehört zu den in hohem Grade sicherheitsgefährlichen Subjecten und hat schon jetzt an rückständigen Zuchthaustrafen 22 Jahre zu büßen. Weil er aber schon oft und selbst mit den Fesseln ausgebrochen ist und ihm kein Gefängnis fest genug zu sein scheint, so unterläßt die Redaction nicht, dessen jetzt aufgenommenes und ihr gütigst beschafftes, hier vervielfältigtes Portrait zu veröffentlichen."
1861 wurde dann ein entgültiges Urteil gesprochen. Tot durch Enthaupten. Er war beschuldigt worden den Valentin Backhaus zu Wahlwinkel gemordet und bestohlen zu haben. In der Verhandlung gab er das Verbrechen zu.
Der Verlauf der damaligen Gerichtsverhandlung liegt mir hier in schriftlicher Form vor, weil er damals unter der Rubrik "Entscheidungen des Gerichts" in Druckform in Veröffentlichung ging.

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Am 17. Februar 1860 erschien folgender Steckbrief gegen den Schneidergesellen Carl Amthor zu Gotha.

"Amthor, Carl. Schneidergeselle zu Gotha.
Dieser berüchtigte Gauner welcher am 24. 08. 1857 aus der Correctionsanstalt entwich, später wiederholt entsprungen ist, hat sich wegen Diebstahl, Meuterei, Beilegung falscher Namen und Gebrauchs falscher Legitimationspapiere wiederholt in Untersuchung befunden und treibt sich noch fortwährend in Norddeutschland unter falschen Namen herum. Es wird deshalb das gütigst anher mitgeteilte und hier veröffentlichte Portrait desses höchst gemeinschädlichen Subjects veröffentlicht."
Carl Amthor verbüste hernach seine Strafen und ging als Zimmermann zurück nach Gotha, wo er in der Hützelgasse bis ins hohe Alter eine Schreinerei betrieb.

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Zum Bildnis des Pfarrers und Superintendenten GEORG GROSCH (1698-1771) in der Kirche "Zur Gotteshilfe" zu Waltershausen aus dem Jahre 1772.

Der Verstorbene ist in typischer Amtstracht und mit Allongueperücke stehend neben einem Altar dargestellt. Links hinter ihm ist eine Säule zu sehen. In seiner linken Hand hält er eine Schrift. Auf der Vorderseite des Altars befindet sich Biographisches. Auf dem Altar ein Crucifix.

Transkription des Textes am Altar:

"Diß ist das Bildniß
des seel. Herrn M. Georg Grosch.
weyl. hiesigen Pfarrers u. Superintentenden,
er ward gebohren 8ten 8br. 1698.
starb seel. in seinen Erlöser.
30ten Xber 1771.

Er erwartet in diesen Tempel.
die ewige seel. Verbindung.
seines unsterblichen Geistes.
mit einem verklärten Leibe."

In der linken Hand Grosch`s befindet sich ein aufgeschlagenes Gebetsbüchlein mit folgenden Textauszügen:
Linke Seite ein Spruch aus 2. Timotheus 1:12: "Ich weiß an Welchen ich glaube"
Rechte Seite ein Spruch aus Daniel 12:3: "Die Lehrer aber werden leuchten wie des Himmels Glanz".
Georg Grosch war 1724 Prinzenerzieher in Gotha; 1729 Pastor in Hohenkirchen und Herrenhof, 1732 in Burgtonna, 1738 in Friedrichroda; 1748 Superintendent in Waltershausen; Mitglied der lat. Gesellschaft Jena.
Er liegt in den Gruftgewölben der Kirche zu Waltershausen begraben.

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GEBURTS UND TAUFZEUGNIS AUS DEM FRÜHEN BIEDERMEIER 1816.

Im vierundzwanzigten Lebensjahre läßt sich Johann Balthasar Stübner aus Hohenkirchen dieses Geburts und Taufzeugnis ausstellen. Er brauchte ihn ganz sicher um sich zu verheiraten, denn dies war damals nicht unter 24 Jahren möglich. Es wurden aber Ausnahmen gemacht.
Sein Vater war also 1816 schon verstorben, das sagt der Begriff "Weyland" aus. Seine Mutter war noch am Leben. Der erste Taufzeuge auch schon gestorben. 
Der Unterzeichner des Briefes, Friedrich Christian Jacobi, war sehr lange von 1801 bis zu seinem Tode 1833 Pfarrer zu Hohenkirchen.

Das Taufzeugnis wurde nun mir zum ersten Male transkribiert:"Am 20. zwanzigsten December 1791. Eintausendsieben hundert und ein und neunzig, wurde dem weyl. Mstr. Johann SalomonFriedrich Stübner, gewesener Einwohner und Schneiderallhier, von seinem Eheweibe Marian Christianengeb. Thomas, ein Sohn gebohren, der aneben diesem Tage getauft, und JohannBalthasar genennet worden.Die Taufzeugen sind 1, der weiland Mstr.Johann Balthasar Eberhard Thomas, ge=wesener Herzogl. Amtmannen undKirchen=Inspector allhier.2, Frau Martha Maria Stötzer, desweyland Johann Volkmar Stötzer,gewesenen Fuhrmanns und nachmaligenVormundschaftsverwandten allhier2. zweyte Ehefrau.Solches wird aus hiesigen Kirchen=Matriculhierdurch sub side pastorali, von mirbezeuget. Hohenkirchen d. 24. Jänner1816.Friedrich Christian Jacobi,Pfarrer das. (daselbst)"Copyright by Jens Geutebrück

 


 

Die Weymouths-Kiefer kam in den 1760er Jahren aus dem Garten von Kew bei London durch die familiären Verbindungen des Gothaer Herzoghauses mit dem englischen Königshaus durch Herzog Ernst II. von Sachsen-Gotha-Altenburg nach Gotha. Er erhielt den Baum 1769 als sein Vater noch lebte und Ernst noch den Prinzenstatus hatte, von seiner Tante, der Prinzessin von Wallis, welche eine Schwester seines Vaters Friedrich III. von Sachsen-Gotha-Altenburg war.
Es ist als sicher anzunehmen das der Gärtner Haverfield, welcher schon Februar das erste Mal in Gotha weilte, den Baum im Juli/ August nach Gotha brachte. 
Hier die Transkription einer Seite aus dem dritten Fourierbuch auf das Jahr 1769, Samstag der 26. August,, mit der Notitz: "Dito: Ist ein Gärtner Haberfiel von Engeland hier ankomen und hat in der Stadt Logi bey Doct. Arnold." 
Dies muss sein bereits zweiter Besuch in Gotha gewesen sein. Laut eines Briefes aus December 1869, muss da der Baum schon in Gotha gewesen sein.
Copyright by Jens Geutebrück

 


Transkription des Geburtsscheines für das vierte Kind des Gothaer Scherenschleifers Christian Friedrich Ferdinand Röber. 

Zum Zeitpunkt der Geburt des Kindes war der Schleifer wohnhaft Am Hohen Sand No: 52 (damals noch Stadthausnummer 732). Zur Ausgabe des nachträglichen Geburtsscheines allerdings war er mittlerweile wohnhaft in der Kindleberstr. 9.

Unterschrieben und geschrieben wurde es von Ernst Böttner, dem Kirchner zu St. Margarethen.

Hier nun also die Transkription des Scheines:

"Ernst Heinrich Louis Frie.
drich, 4 viertes Kind, 3 dritter 
Sohn des hießigen Bürgers und Schlei-
fers Christian Friedrich Fer.
dinand Röber, ist allhier den 
23 drei und zwanzigsten Februar 1848
Eintausend achthundert acht und vier-
zig geboren.

Gotha, den 29 sten März 1862

E. Böttner, Kirchner 
zu St. Margarethen"

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Im Jahre 1806 schreibt der Briefträger Thomas in seinem Buch "Über Kirchhöfe und den sogenannten alten Gottesacker zu Gotha" folgendes:
"Der hiesige sogenannte alte Gottesacker wird, wegen der in der Garnison-kirche daselbst sonntäglich gehaltenen Gottesverehrung, an schönen Tagen häufig besucht und besonders jetzt, da ein ausgezeichneter guter Prediger, unser ungemein geachteter REGEL, bei erwähnter Kirche angestellt ist. Obgleich dieser Ort keineswegs von den gerügten Unvollkommenheiten frei ist, so verdient er doch zuweilen auch um seiner selbst willen besucht zu werden."
Bei dem Genannten Regel handelt es sich um Friedrich Ludwig Andreas REGEL, 1770-1826, seit 1806 Garnison-Prediger u. Prof. am Gymnasium zu Gotha.
Einem glücklichen Umstande ist es zu verdanken, das in unserem Familienarchiv ein Brief des Predigers erhalten ist. Darunter das Siegel der Kirche St. Catharinen und seine persönliche Unterschrift.

Copyright by Jens Geutebrück

 


Heute möchte ich Euch diese herrlich farbige Heliogravüre aus dem Jahre 1897 zeigen. 

Sie hat die Größe eines heutigen Taschenbuches und befindet sich als Original in unserem Familienarchiv.

Der Titel dieses blumigen Bildes: "Das vierblättrige Kleeblatt".

Natürlich wird nun jeder nach dem Kleeblatte suchen, aber auf dem Bilde selbst wird man keines schauen. Oder viellewicht doch? Sind die vier Mädchen als Symbolum des Kleeblattes zu verstehen?

In Spanien konnte man zur damaligen Zeit solches Bild an Balkonen und Fenstern der Villen oft schauen. Von diesen hohen Sitzen trug der Wind die Klänge der Mandoline hernieder - alte Volksweisen waren es welche der Liebe Lust verherrlichten und der Liebe Leid beklagten. Sie erweckte Sehnsüchte in den jungen Herzen. Über die Brüstung neigten sich die schlanken Gestalten und sprühende Augen blickten den Wanderer an. Frühlingswehen durchdrang die Natur und unter seinem Hauche erblühte auch die Blume der Liebe im Menschenherzen.Es war die Zeit der Rosen im fernen heißen Süden.

Links die spielende Mandoline mit blondem Haar, welche eher der Gottin Psyche gleicht als einem verliebten Mädchen. Sie stellt die Moralische Kraft der Vier dar. Die zweite schon weit über die Brüstung gelehnt, Fächer in der Hand, blickt nicht mehr interessiert, nein, schon vollständig verführend. Sie stellt schon in gewisser Weise die sündigen Gedanken dar. Das Mädchen im Hintergrunde blickt eher neugierig, aber zurückhaltend. Sie stellt die Vernunft dar. Das vierte Mädchen welches reinen Gedankens scheint, stellt durch ihr blondes Haar die völlige jugendliche Reinheit und Lieblichkeit dar, was auch ihr rosa Kleid unterstreicht.
Das schicksalhafte vierblättrige Kleeblatt.

Copyrigt by Jens Geutebrück

BESTATTET OHNE SARG, ABER DER TRANSPORTSARG BEFINDET SICH EBENFALLS AUF DER INSEL BEGRABEN.

Zur Bestattung Herzog Ernst II. zu Sachsen-Gotha-Altenburg am Mittwoch den 25. April 1804 ab 11 Uhr abends ist noch folgendes zu bemerken.
Diese Beschreibung des Anwesenden Oberhofmarschalls von Salisch, welche er in seinem Tagebuch festhielt, ist sehr wichtig.
Da Herzog Ernst ohne Sarg in einem mit Moos ausgelegten Grabe auf eigenen Wunsch so bestattet wurde, kommt natürlich die Frage auf, wo der Sarg ab blieb aus welchem man ihn auf der Insel heraushob. Die nachfolgende Erklärung, welche ich in gekürzter Fassung darbringe, klärt über diesen Umstand auf. Der Sarg ist also vom Hofgärtner auf der Insel in einer extra Grube leer vergraben worden. Die Stelle des Begräbnisses des Herzogs ist durch Vermessung im Jahre 2001 durch mich selbst geklärt worden. Allerdings ist nicht bekannt, an welcher Stelle der Insel der Sarg vergraben wurde.
„Nach 11 Uhr traten die Werkmeister in das erste Apartement und hoben den Sarg von der Estrade. Hierauf benachrichtigte ich die obengenannten Herrn, daß es Zeit sey, sie folgten unmittelbar dem Sarge, ich ging vor demselben her, und führte den Zug in größter Stille zum Schloßthor hinaus,
rechts bei dem Thurm vorbey und durch die neue Anlage bis zu dem Thore, das der Ziegelscheuer gegenüber ist. Der Sarg war aber so schwer, daß die Werkmeister wohl 50 mahl ausruhen mußten und daher gelangten wir nicht vor halb 1 zur Ruhestätte auf der Insel, wo Herr v. Uetterodt die Leiche empfing. Auch hier ging alles in größter Ordnung vor sich, durch zweckmäßige Hülfe des
Militärs, das alle Zugänge besetzt hatte. Die Leiche wurde herausgenommen, in das Grab gelegt und zuerst von den Cammerleuten des Verewigten mit weicher Erde bedeckt, worauf die Garten-arbeiter die fernere Ausführung besorgten. Fast alle Cavaliers und darunter auch Geheimrath Wangenheim von Eisenach und Cammerherr Wangenheim von Behringen waren auf der Insel, außer ihnen aber nur wenige Zuschauer. Als wir fortgehen wollten, betete der Oberhofprediger ein kurzes, aber andachtiges Gebet, ohne Aufforderung. Der leere Sarg wurde dem Hofgärtner übergeben, um ihn in eine tiefe Grube einzusenken und nunmehr gingen wir still jeder in sein Kämmerlein . . .“

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Stich zeigt Gotha zwischen März 1723 und October 1726!!!

BERICHTIGUNG EINES JAHRHUNDERTE ALTEN FEHLERS DEN GOTHA STICH VOM STECHER SEUTTER BETREFFEND.

Seit ewigen Zeiten wird dieser Stich in bisher allen Publikationen auf das Jahr 1730 datiert. DAS WAR FALSCH!

Der Stich ist nach meinen Ergebnissen nach April 1723 aber vor October 1726 zu datieren.

Beweisbare Gründe sind folgende:

- Der neue Brunnen auf dem unteren Hauptmarkt steht bereits. Also nach März/April 1723.
- Der Geheime Raths-Director Johann Friedrich Bachoff lebte noch. (+ Oct. 1726). Sein Garten wird noch als Garten des "Geheimen Raths-Directors" bezeichnet. Nach Bachoffs Tode würde der Garten nur noch als Familienbesitz bezeichnet werden. Es bedeutet also das der Rath noch unter den Lebende weilte.
- Der Stich ist zudem allen Anschein nach vom Geheimen Rath Jäger (+1730) in Auftrag gegeben worden. 
- Die beiden einzigen Begräbnisse, welche symbolisch auf dem Areal des alten Gottesackers eingezeichnet wurden, sind die Begräbnisse Bachoff (Symbol des bekannten Türmchens, welches sich am südlichen Teil der Bachoff-Gruft befand) und die Gruftkapelle Jacobs. Als ehrerbietende Geste für die Großen Familien.
- Der einzige Garten welcher einem Rath namentlich zubenannt wurde, ist der des Geheimen Raths Jäger.

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ZUM TODE DES DIENSTÄLTESTEN GOTHAER BÜRGERMEISTERS GEORG HEINRICH BACHOFF.
Als Ende des Jahres 1744 unser hochverehrter Urururururururur-Großonkel Georg Heinrich Bachoff (1652-1744) im rühmlichen Alter von 92 Jahren in Gotha verstarb und in der schon so viel oft von mir beschriebenen "Gruft Bachofen" auf dem alten Gottesacker zu Gotha in sein Kämmerlein gesenket wurde, schrieb ihm unsere Ururururururur-Großmutter Elisabetha Sophia Jacobs, geb: Bachoff (1691-1777) unter anderen folgende Zeilen zum Tode in seine Predigt:
"Solange Gotha sich noch wird im Seegen schauen,
Soll jedes Hertze Dir ein Mausoleum bauen,
Wobey Dein Überrest, der in die Gruft gereißt,
Auch Kind und Kindes-Kind verehrungswürdig heißt,
Dein Ruhm soll sich anjetzt wie köstlich Gut vererben,
Und also wirst Du nie in unsern Mauern sterben.
Damit nun tröstet sich Dein Haus, die gute Stadt,
Und wer in Dir zugleich was eingebüsset hat,
Der Himmel theilt mit uns! wir geben uns zufrieden,
Die Seele bleibt bey ihm, Dein Ruhm und Leib hiernieden."
Dem Wohlseligen Herrn Hofrath wiedmet dieses
aus wahrer Ehrerbietung und schuldiger Dank-
barkeit die verwittbete Räthin und Amtmännin
Elisabetha Sophia Jacobsin, geb. Bachoffin,
nebst ihrer Familie.
Georg Heinrich Bachoff war der Ur-Großenkel unseres Ururururururururururur-Großvaters Thomas Bachofen von Echt (1540-1597), welcher bis zum Jahre 1595 ebenfalls Bürgermeister zu Gotha war. 
Georg Heinrich Bachoff war in der 'Geschichte Gothas der bisher dienstälteste Bürgermeister. Zudem bekleidete er folgende Ämter: Hochfürst. Sachsen-Gothaischer Hof-Rath, Leib-Medicus, Steuer Ober-Einnehmer, Assessor des geislichen Unter-Gerichts, Ephorus des Gymnasiums, Stadt-Physicus, Inspector des Witwen und Waysenstifftes.
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Ein großartiger, poetischer Nachruf auf SOPHIA PROBST, gestorbene Witwe des Gothaischen Cammer- Consulenten Johann Probst aus 1722, verfasst von unserem Urururururururur-Großvater Johann Jacobs, Fürstl. Sächs. Geheimer Rath und Vice-Cantzler zum Friedenstein. Durch die Verse schwebt noch die Trauer des Johann Jacobs um seine zwei Jahre zuvor verstorbene Ehegemahlin. So sehr trauert er auch um seine gute Freundin, wie dieser Auszug hier zeigen soll.

"Wir kämpffen noch, Du zeigest Siegespalmen;
Wir streiten noch, Du hast vollbracht;
Wir weinen hier, Du singest Freuden-Psalmen;
Du hast den Tag, uns schreckt die Nacht,
Du bist gekrönt, uns höhnet Welt und Teuffel.
Du weist gewiß, was rohen machet Zweiffel.

Wohlan denn Seligste, Du hast gewonnen,
Wir wünschen Dir viel Heyl darzu.
Dein Haupt das gläntzet gleich der hellen Sonnen
Du hast nunmehr die seel`ge Ruh.
Dein Ruhm soll stets bey uns im Seegen bleiben,
Wir wollen ihn zum Ruhm der Väter schreiben."

Hier nun die Transkription der Titelei:

"Die zur gottseligen Tugend-Nachfolge 
vorgestellte 
Exempel frommer Vorfahren/ 
Wollte, 
Als 
Die Hoch-Edle/ Hoch-Ehr- und Tugend-
belobte 
Frau Sophia 
Probstin/ 
geb. Chemnitziin, 
Des weyl. Fürstl. Sächß. Gothaischen Hochwohlbestallten Cammer-Consulentens 
Herrn Johann Probstens, 
nachgelassene Frau Wittib, 
den 19. Jun. 1722. 
das Zeitliche mit dem Ewigen verwechselte/ 
und darauf den 22. Juni 
der verblichene Cörper 
unter hoch-ansehnlichem Leichen-Conduct 
zu Seiner Grab-Stätte gebracht wurde, 
aus Freundschaffts-Pflicht vorstellen 
Johann Jacobs/ 
Fürstl. Sächß. Geheimde Rath und Vice-Cantzlar zum Friedenstein.

Gotha, druckts Johann Andreas Reyher, Privil. Hof-Buchdrucker."

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DIE SCHWIERIGE SACHE DEN GUTEN HERRN AUGUSTIN BETREFFEND.

Das Konterfei dieses Mannes, genannt der "gute Herr Augustin", kennt wohl jeder Gothaer.

Dieser Stich stammt aus dem Jahre 1689, zeigt aber die Figur aber so wie sie Sagittarius und Tentzel gekannt haben. In der Nische neben der Thür des halb abgebrannten alten Rathauses.

Jetzt wird sich natürlich jeder fragen, wie dies möglich ist, da das Haus worin er in einer Nische steht erst 1715 erbaut wurde.

Dafür gibt es eine ganz einfache Erklärung.

Bevor die heutige Innungshalle an der östlichen Ecke des unteren Marktes im Jahre 1715 erbaut wurde, stand an dieser Stelle das alte Rathaus. An diesem Haus stand über dem Eingange die Figur des Herrn Augustin, welcher armen Kindern Brot gibt. Ursprünglich jedoch muss er in einer Nische gestanden haben, worauf sich das Bild beruft.

Das Rathaus stand dort schon seit spätestens 1423 und brannte mehrfach ab. Eine komplette Erneuerung des Hauses fand im Jahre 1567 statt. Die Figur stammt aber noch von einem anderen Bau und muss um 1440 geschaffen worden sein, bevor sie am alten Rathause angebracht wurde. Sie ist somit das ältest erhaltene Standbild Gothas. Bis zu großen Brande 1665 fanden dort die Ratssitzungen statt, danach stand das Gebäude, welches schon 1632 zur Hälfte abgebrannt war, nur noch als Teilruine bis zum Abriss 1715.

Die Figur wurde geborgen und fand Aufstellung in der Fassade des noch heute bestehenden Gebäudes Hauptmarkt 3.

Wer war nun dieser gute Herr Augustin? 

Im Sagenbuch von Ludwig Bechstein wird folgende Geschichte erzählt: "Zu Gotha am Jakobsplatz steht ein steinern Haus mit einem Steingebilde, darauf ist ein Mann zu erblicken, der zweien Kindlein Brötchen darreicht, und stellt solches Bild den Herrn Augustin vor, welcher ein absonderlicher Kinderfreund war. Stets beschenkte er arme Kinder, ging niemals aus ohne die Taschen voll Gaben, und es war, als ob es aus seinen Taschen quölle und sie nimmer leer würden. Selbiger Herr Augustin wurde achtzig Jahre alt unter solcher Liebe zu den Kindern und der Kinder zu ihm, und da es mit ihm zum Sterben gedieh, hat man zwei Knäblein an seinem Lager sitzen sehen, welche ihm die Augen schlossen, und auf seinem Grabe ist drei Tage lang ein Knäblein sitzend gesehen worden, niemand aber hat dasselbe gekannt."

Es handelt sich um eine fiktive Gestalt welche August oder eben Augustin genannt wird, Ratsherr gewesen sein könnte.

Der Wahrheitsgehalt dieser Sage ist fraglich. 
Da der Mann eine Art Gewand trägt, welches an einen kirchlichen Würdenträger erinnert, drängt sich der Gedanke auf, das es ein Geistlicher war, welcher die Unterstützung für die Kinder gab.
Allerdings kommt dann wieder hinzu, das die Kinder in der Bildgruppe ganz und gar nicht ärmlich erscheinen. 

Tentzel bringt im Jahre 1702 folgenden Bericht über die große Hungersnot 1433, beruft sich aber dabei auf die '"Historia" von Caspar Sagittarius:
"Anno 1433 war ein überaus kalter winter/ grosser Schne und harter Frost/und solches hatte von Martine an gestanden/und geweret schier biß auf lichtmesse/und ist viel Korns drüber verdorben"

Die wirkliche Bedeutung dieses Bildwerkes steht weiterhin aus. Höchstwahrscheinlich, stammt dieses Bildwerk nicht ursprünglich vom Rathause, sondern wurde für ein anderes Gebäude geschaffen. Vielleicht sogar für die alte Jakobskapelle.

Das diese Figur einen geistlichen Würdenträger darstellt und keinen Ratsherrn, sollte aber geklärt sein.

Auf jedenfall werde ich auf dem Laufenden halten, was meine Forschungen in diese Richtung betrifft.

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Flurkarte Hörselgau 1861.

Als die Autobahn noch nicht am südlichen Rande Hörselgau`s vorbeilief, kam man den heutigen Seeweg entlang, er nannte sich vor 150 Jahren noch "Reinhardsbrunner Weg", direkt nach einem Abzweig an ein Areal, jenseits der heutigen Autobahn, welches sich 1861 noch "Der große See" nannte.

Schon damals waren auf dem Gebiet Felder angelegt. Aber noch vor 500 Jahren befanden sich auf diesem Areal die Reste eines riesigen urzeitlichen See`s.

Er wurde aus wirtschaftlichen Gründen irgendwann vor Anno 1600 trockengelegt. Er hatte sich über Jahrhunderte schon immer mehr verkleinert.

Auf der Karte habe ich digital den heutigen Seeweg & den Abzweig weis eingezeichnet und das damals als "Der große See" bezeichnete Areal, rot.

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Am Kreutzbrunnen, später auch Lüderitzbrunnen genannt.

Der Name Kreutzbrunnen geht auf die nicht eingefasste Urquelle zurück, welche schon um 1400 bestanden haben muss. Näheres demnächst. Ich werde es erst veröffentlichen, wenn ich weitere stichhaltige Quellen, welche meine Theorie unterstützen, bringen kann. 

Übrigens: Der Brunnen ist nach dem Gothaer Gelbgieser Fritz Lüderitz benannt. Er lies den Brunnen 1905 in der heute bekannten Tuffsteinform einfassen. Das einzige was von der alten eingefassten Quelle aus 1839 übrig blieb, waren die von Leopold Döll geschaffenen Sphingen, welche noch bis 1946 am Brunnen standen und das heute noch bestehende Brunnenbecken.

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Beim katalogisieren unseres Familienarchives fiel mir gerade dieser sehr schöne Stich auf. Habe ihn sogleich gescannt um ihn Euch zu zeigen.

Er trägt den Titel: "Das Denkmal der Königin Luise im Schlosspark zu Hildburghausen" und stammt aus dem Jahre 1874.

Das Denkmal wurde im Jahre 1815 für die am 19. July 1810 verstorbene Königin Luise von Preußen gesetzt. Das klassizistische Denkmal trägt auf der Vorderseite ein weises Marmorrelief mit dem Abbilde der Königin. Geschaffen wurde es vom Hofbildhauer Ernst F. Schulze.

Noch heute existiert der Denkstein und trägt auf der rückwärtigen Seite, nach der Widmung, eine Inschrift von Gymnasialdirektor Dr. Friedrich Sickler verfasst:

"UNSERER UNVERGESSLICHEN 
LOUISE
KOENIGIN VON PREUSSEN 
FRIEDERICH R. HZG Z SACHSEN 
CHARLOTTE R. HZGN Z SACHSEN 
CIC D CCCXV"

"Freundliche Nymphen der Flur und des Thales sprossende Blumen! 
Kinder des Haines umher, trauliche Luefte der Au!
Schuetzet der Schwester Gebild, erhoben am heiligen Denkmal!
Huellt es in lieblichen Duft! Faechelt ihm zaertlichen Hauch!
Oft hat sie euch begruesst in der Morgenroethe der Jugend;
Wallend am Schwesterarm; hier oft verhallte ihr Laut.
Oft hat ihr Blick hier geruht umflossen vom Lichte des Himmels.
Lieblicher stralte von ihm Liebe wie Milde hier uns.
Ach - sie war uns zu frueh im Sturme der Zeiten geschieden!
Nie mehr nahet sie Euch, grüsset Euch ferner nicht mehr!
Lebend erblickte sie nicht Teutonias siegende Fahnen,
Sah nicht Borussias Aar fuehren der Heere Triumph.
Ach – sie ruhte, die Hand im Dunkel der Trauercypressen! 
Welche die Fahne des Siegs „Freiheit fuer's Vaterland“ hob.
Doch aus den Sphaeren des Lichts, wohin sie voran uns gestiegen,
Aus der Gestirne Kreis thront sie nun freudig herab.
Dort empfing sie die Helden, gefallen im heiligen Kampfe,
Dort ertheilet sie nun ihnen die Kraenze des Siegs.
Und wie Blueten des Lenzes entfuehrt noch Duefte entsenden,
So noch spendet uns sie Segen, den himmlischen Duft."

Copyrigth by Jens Geutebrück


Hier zum Vergleich zur besseren Einschätzung.

Die Beschreibung bezieht sich auf das untere Photo. Das obere Photo soll einen Vergleich bringen, wie es ein halbes Jahr vorher aussah. Die Perspektive der Photos ist selbstverständlich etwas unterschiedlich.

Blick über den Oberen Markt im Spätsommer 1890.

Das Haus ganz rechts erhielt seine obere Schindelei nämlich gerade im Sommer 1890. Auf Photographien von Mai 1890 sind noch keine Schindeln vorhanden. Die Bäume sind gepflantzt worden im September 1888, kurz nachdem die Pflasterung abgeschlossen war.

Das Haus ganz rechts Hauptmarkt No 16 stand damals schon seit 25 Jahren im Besitze des Kaufmanns Gustav Adolph Seibt. Darunter das Haus No. 15 stand damals im Besitz des Kaufmanns Rudolf Sterzing.

Auf der linken Seite das erste Haus No 25 stand 1890 im Besitz der Kaufleute Richard Weidner und Gottfried Keller. Das Haus darunter No 26 war damals schon das Gasthaus Carl Gams und stand aber noch im Besitz von Charles E. Zwintscher & Sohn.

Die Bilder in dem Album wurden nach einem speziellen photographischen Lichtdruck-Verfahren der Dresdener Firma "Römmler und Jonas" hergestellt.

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Im 13. Lebensjahre ließ sich Friedrich Gottfried Bufleb diesen Taufschein ausstellen. Er brauchte entweder für den Beginn einer Lehre oder was eher möglich ist, zur Konfirmation.

Das Schreiben liest folgender maasen:

"Auszug aus dem Taufregister zu St. Augustin.

Am 9ten November des 1780sten Jahres ließ
Meister Johann Friedrich Bufleb, der Metz-
ger, und sein Eheweib Anna Barbara gebh.
Kühnin einen Sohn durch den verstorbenen
Herrn Assessor Credner taufen; der Taufzeu-
ge war Herr Johann Nicol Möller, Lieute-
nant bey dem löblichen Bürger-Bataillon,
wie auch Kauf- und Handelsmann allhier,
von welchem der Täufling Friedrich Gott-
fried genennet wurde.

Daß solches getraulich aus angeführtem
Taufregister extrahiret worden ist, wird
hiermit bestätigt. Gotha am 30"" Junius
1793.

August Grosch
Kirchner das." (daselbst)

Weitere Forschungen meinerseits ergaben, das Friedrich Gottfried nicht das Handwerk seines Vaters weiter führte.
Man findet ihn als Handarbeiter und Holzspalter noch in den 1850er Jahren. Der Metzgereibetrieb wurde von seinem älteren Bruder August übernommen, in dem Haus der Mönchelsgasse 26, welche der Familie gehörten und welches 1856 vom Fleischermeister Rudolph übernommen wurde. Damit endete die Metzger-Dynastie Bufleb.

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Als Johann August Trostbach, Hof=Bedienter zum Friedenstein, im Jahre 1805 starb, verlor sich dadurch anscheinend auch der Schutz für seine junge Tochter Anna Maria Trostbach. Das arme Mädchen wurde von einem unbekannten Herrn, nach trauter Zweysamkeit, sitzen gelassen. Denn am 05. August 1809 setzt der Kirchner zu St. Margarethen, Johann Friedrich Seydel, folgendes Schriftstück auf:

"1809 den 1ten April früh 6 Uhr ist Anna Maria
Trostbach, weyland August Trostbach, gewesenen Hof=
bedienten allhier 1 erste Tochter 1 erstes Kind, eine uneheliche
Tochter geboren worden, welche eodem die getauft und den
Nahmen Mathilde erhalten. Gotha den 5ten August 1809.
Nachrichtl.
Johann Friedrich Seydel
Kirchner zu St. Margarethen"

Johann August Trostbach ging vier Jahre zu früh um sein Enkelkind kennenlernen zu können und um den Unhold zu strafen.

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Auf dem Schilde über der Thür steht geschrieben:

"Bäckerei
Cafè Conditorei
Ferdinand Stötzer"

Es ist die Friedrichstraße 16 zu Gotha im Jahre 1898.

Das Haus entstand um 1802 auf dem Grundstücke einer ehemaligen Scheuer. Es besaß ursprünglich die Stadthausnummer 1210 (später 1210a). In den 1820er bis zu den 1840er Jahren gehörte es dem Auctions-Proclamator Johann Friedrich Kästner. Nach dessen Tod erbte es seine Witwe Johanne Kästner und verkauft es 1851 an den Schaafmeister Christoph Friedrich Grimm. Die Witwe blieb aber im Hause wohnen. Auch der Schaafmeister stirbt um 1856 und vererbt das Haus seiner Witwe Martha Grimm. Im Jahre 1858 bekommt das Haus nun die Nr. 16 zugewiesen. Im Jahre 1869 verkauft die Witwe das Haus an den Viehhändler Meyerstein. In dessen Besitz bleibt es bis Anfang 1884. Die Bäckerei entstand schon unter Friedrich Stötzer im Sommer 1884, welcher das Haus von dem Viehhändler übernahm. Im Jahre 1895 geht das Haus durch Erbe an seinen Sohn Ferdinand, welcher die Bäckerei noch bis zum Jahre 1905 betrieb und sie dann an den Bäckermeister Meininger verkaufte.

Das Bild zeigt den massigen Ferdinand Stötzer im Kreise seiner Bäckergesellen.

Auf dem Fahrgeschirre der linken Seite steht folgendes:

"Brod-Weis & Feinbäckerei
von
A. Kästner"

Es ist möglich das dieser die Waren für den Meister Stötzer mit ausfuhr und ihn auch mit Mehl belieferte.
Es handelt sich um August Stötzer, welcher eine Bäckerei in der Sundhäuserstr.10 hatte.

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EIN EHE-ERLAUBNISSCHEIN AUS 1787.

Pfarrer Carl August Brehm (1755-1822) zu Schönau und Wipperode bestätigt hier im Jahre 1787 das Eheerlauben für den Organisten und Schuldiener Christian Friedrich Weber, jüngster Sohn des Weyl. (verstorbenen) Organisten und Schuldieners Johann Weber zu Wipperode, und der Jungfrau Catharina Maria John, älteste Tochter des Eigentumsmüllers Johann Liborius John zu Tambach.

Nach Wunsch des Bräutigams soll am 2. Pfingsfeiertage mit der Proclamation der Ehe der Anfang gemacht werden.

Es wird noch bestätigt das es keine Einwendungen von kirchlicher Seite gegen diese Ehe gibt.

Das ganze ist mit dem persönlichen Siegel des Pfarrers in welchem sich in der Mitte drei verschlungene Buchstaben (C.A.B.) befinden, unterzeichnet.

Gedrückt wurde das Siegel dann am 25. May 1787.

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"Carl August BREHM war der Vater des Vogelpastors Christian Ludwig BREHM und Großvater des Tierleben-BREHM, Carl August war der Sohn des Pfr. Georg Caspar BREHM (aus dessen 2. Ehe; 1. Ehe mit Magd. Louise JACOBS); Georg Caspar BREHM war ein Neffe des Kirchenrats Ernst Salomon CYPRIAN, und dessen Teil-Erbe."(DGB, Bd. 214, S. 298 f)